Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Talente überzeugen bei Preisträgerkonzert
Landrat Heiko Schmid zeichnet junge Musiker für Teilnahme bei „Jugend musiziert“aus
LAUPHEIM - Zum Muttertag haben elf junge Talente ihre Mütter besonders stolz gemacht. Und auch alle anderen Besucher des Preisträgerkonzerts von Jugend musiziert 2022 konnten sich im Kulturhaus Schloss Großlaupheim von der musikalischen Klasse der jungen Künstlerinnen und Künstler überzeugen.
Nachdem in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt kein Preisträgerkonzert stattfinden konnte, gebe es nun wieder die Möglichkeit, sich persönlich anzuhören, wofür die jungen Musikerinnen und Musiker viel üben, begrüßte Landrat Heiko Schmid die Anwesenden. „Umso mehr freuen wir uns, dass uns die Musik heute wieder hier zusammengeführt hat und uns heute Musik aus rund 400 Jahren geboten wird – von Klassik bis Pop, vom zarten Cembalo bis hin zum lauten DrumSet.“Diesem Aufruf folgten neben den Eltern der Preisträger auch die Erste ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, Karin Meyer-Barthold, und der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Biberach, Martin Bücher, die das Preisträgerkonzert als Sponsor unterstützt. Aufgrund von Corona musste das
Programm spontan abgeändert werden. „Wenn ein Rädchen fehlt, stockt das Ganze, da können auch wir Profis nicht so schnell einspringen.“, erklärte Andreas Winter, Musikschulleiter der Biberacher Bruno-FreyMusikschule. Und so sorgte Lennart Balko mit „Groove 4 U“von Eckhard Kopetzki am Schlagzeug für einen schwungvollen Start in das Konzert. Es folgten Maximilian Chen am Klavier und Pius Bucher an der Posaune mit dem „Zürcher Marsch opus 116“, die beim Wettbewerb mit der seltenen Maximalpunktzahl von 25 Punkten belohnt worden waren.
Der Musikdirektor der Musikschule Biberach, Andreas Winter, erläuterte zwischen den Vorträgen, dass die Schülerinnen und Schüler, die auf einem solch hohen Niveau spielten, etwa drei bis fünf Mal die Woche Unterricht hätten – in verschiedenen Ensembles und auch im Einzelunterricht. „Und dies zusätzlich zu den Pflichten, die sie in der Schule haben“, sagte Winter. „Doch es geht nicht nur um die Ausbildung am Instrument, sondern auch um Persönlichkeitsbildung.“Das gemeinsame Musizieren sei wichtig, um zu lernen, dass jeder einmal zurückstehen müsse und nicht immer die erste Geige spielen könne.
In diesem Jahr waren mehr als 50 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Biberach beim Regionalwettbewerb, der ersten Stufe des Musikwettbewerbs, angetreten. Mehr als die Hälfte von ihnen hatte sich dort für den Landeswettbewerb qualifiziert. Einige von ihnen hatten sich dort mit ihrer Leistung für den Bundeswettbewerb empfohlen, der vom 2. bis 9. Juni in Oldenburg stattfinden wird.
Eva Mattes (Sopran), Julia Reichardt (Blockflöte) und Ilian Riether (Cembalo) zeigten mit „Gaudeamus omnes“und „Nel dolce dell’ Oblio“. Kantate HWV 134, Aria: Ha l’inganno“ihr großes Talent im Bereich „Alte Musik“. Hieran schlossen sich im Bereich Klavier-Kammermusik der Altersklasse IV drei junge Talente an, die mit 23 Punkten zum Bundeswettbewerb weitergeleitet wurden. Melanie Weißenberg am Klavier, Yutong-Eliane Fu an der Violine und Alexander Hauptmann am Violoncello spielten Clara Schumanns „Klaviertrio op. 17, (3) Andante“sowie Joseph Haydns „Klaviertrio G-Dur Hob. XV:25“.
Beim Bundeswettbewerb in Oldenburg antreten darf ebenfalls Theresa Monsees. Am Akkordeon überzeugte sie auch das Laupheimer Publikum
mit „Etudes sur le thème ,Chiquillin’ de Astor Piazolla in hMoll“. Das musikalische Programm beendeten Sara Turan (Violoncello) und Jörg Zukunft (Klavierbegleitung) mit Eduard Lalos „Konzert für Cello, 1. Satz (Reprise)“. Auch Sara Turan überzeugte beim Landeswettbewerb die Jury, sodass sie nächsten Monat beim Bundeswettbewerb antreten wird.
Eine Teilnahme bei „Jugend musiziert“könne auch der Startschuss für eine musikalische Karriere sein, sagte Landrat Schmid. So seien beispielsweise die ehemaligen Preisträger Linus Roth (Violine) aus Ertingen und Ingeborg Schöpf (Sopran) aus Ummendorf heute Kulturpreisträger und Sängerin an der Staatsoperette Dresden. Im Anschluss an das Preisträgerkonzert überreichte Landrat Heiko Schmid die Urkunden des Regionalwettbewerbs an die jungen Musikerinnen und Musiker. Die Preisträger bekamen zudem einen Buchpreis überreicht. Im Anschluss lud die Biberacher Kreissparkasse, die auch in diesem Jahr den Musikwettbewerb unterstützt, die Kinder, Jugendlichen, deren Familien sowie die Musikschullehrerinnen und -lehrer zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Kulturhaus ein.