Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Achstettens Hauptamtsleiter rechnet mit vielen Wählern
Die Gemeinde hofft trotz vieler Bewerber auf einen neuen Bürgermeister nach der Wahl am Sonntag
ACHSTETTEN - Endspurt zur Bürgermeisterwahl in Achstetten: Diesen Sonntag, 7. August, sind die Bürger der Gemeinde dazu aufgerufen, zur Urne zu schreiten und ein Kreuz für ihren Wunschkandidaten abzugeben. An der Auswahl dürfte es nicht scheitern: Zwölf Kandidaten stehen auf dem Stimmzettel. Vor einem Monat sah das noch anders aus, damals gab es keine einzige Bewerbung. Die vielen Bewerber könnten Fluch, aber auch Segen für die Wahl sein.
Es ist schon kurios, was sich im Zuge der Wahl in Achstetten ereignet hat: Erst wollte keiner Bürgermeister werden, jetzt stehen zwölf Kandidaten auf dem Stimmzettel.
„Ich glaube, die Oberbürgermeisterwahl in Laupheim, hat unsere überschattet“, sagt Achstettens Hauptamtsleiter Sascha Hohenhausen. Ende April hatte der scheidende Bürgermeister Kai Feneberg angekündigt, nach 24 Jahren im Amt nicht mehr zu kandidieren. Daraufhin wurde die Stelle als Rathauschef ausgeschrieben, doch bis kurz vor Ende der Bewerbungsfrist gab es keine Bewerbungen.
Der daraufhin gestartete mediale Aufruf von Mitgliedern des Gemeinderats im Radio und Fernsehen, wonach die Gemeinde dringend Kandidaten suche, habe zu den vielen Bewerbungen geführt, führt Hohenhausen aus. „Die Wahl wurde dadurch ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt und grundsätzlich kann sich erstmal jeder aufstellen lassen, der eine Wählbarkeitsbescheinigung und eine eidesstattliche Versicherung vorlegen kann.“Kurz vor Ende der Frist trudelten 19 Bewerbungen im Rathaus ein, sieben Kandidaten zogen ihre Kandidatur allerdings wieder zurück.
Die Bürger stehen wegen der vielen Kandidaten vor der Qual der Wahl. Allerdings steige dadurch auch die Wahrscheinlichkeit, dass keiner die Wahl für sich entscheiden kann. „Ein Kandidat muss mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen“, sagt der Hauptamtsleiter. Im Fall einer Neuwahl, die auf den 4. September terminiert ist, reicht dann eine einfache Stimmenmehrheit. „Zu beachten ist, dass bei einer Neuwahl Kandidaten ihre Bewerbung
zurückziehen könnten“, sagt der Hauptamtsleiter. Dies müsse allerdings innerhalb einer Frist bis zum 10. August um 18 Uhr geschehen. Gleichzeitig könnten sich in dieser Zeit wieder neue Kandidaten bewerben. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, würde es aber nur noch eine Vorstellungsrunde geben, so Hohenhausen.
Nur weil es viele Kandidaten gibt, sollten Bürger jedoch nicht auf eine Neuwahl pokern. „Selbstverständlich ist es immer wichtig, zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben. Denn nur so nimmt man am demokratischen Prozess teil und kann seine Meinung vertreten“, sagt Hohenhausen. Am Ende entscheide ohnehin die absolute Mehrheit und nicht die Wahlbeteiligung. Ein Bürgermeister
werde außerdem für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt: „Das ist eine lange Zeit, wenn man mit der Wahl nicht einverstanden ist und auf eine Neuwahl gehofft hat.“
Dennoch ist der Hauptamtsleiter optimistisch, dass die Wahlbeteiligung höher ausfällt als beispielsweise bei der Oberbürgermeisterwahl in Laupheim, wo weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. „Die Wahlbeteiligung bei den vergangenen Bürgermeisterwahlen war tendenziell immer etwas höher, wie in anderen Kommunen im Kreis.“Er rechne mit einer höheren Beteiligung, da der amtierende Bürgermeister nicht mehr antritt und es dadurch zu einem größeren Interesse der Bürgerschaft führt: „Ob dies so eintrifft, bleibt abzuwarten.“