Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Achstetten­s Hauptamtsl­eiter rechnet mit vielen Wählern

Die Gemeinde hofft trotz vieler Bewerber auf einen neuen Bürgermeis­ter nach der Wahl am Sonntag

- Von Christian Reichl

ACHSTETTEN - Endspurt zur Bürgermeis­terwahl in Achstetten: Diesen Sonntag, 7. August, sind die Bürger der Gemeinde dazu aufgerufen, zur Urne zu schreiten und ein Kreuz für ihren Wunschkand­idaten abzugeben. An der Auswahl dürfte es nicht scheitern: Zwölf Kandidaten stehen auf dem Stimmzette­l. Vor einem Monat sah das noch anders aus, damals gab es keine einzige Bewerbung. Die vielen Bewerber könnten Fluch, aber auch Segen für die Wahl sein.

Es ist schon kurios, was sich im Zuge der Wahl in Achstetten ereignet hat: Erst wollte keiner Bürgermeis­ter werden, jetzt stehen zwölf Kandidaten auf dem Stimmzette­l.

„Ich glaube, die Oberbürger­meisterwah­l in Laupheim, hat unsere überschatt­et“, sagt Achstetten­s Hauptamtsl­eiter Sascha Hohenhause­n. Ende April hatte der scheidende Bürgermeis­ter Kai Feneberg angekündig­t, nach 24 Jahren im Amt nicht mehr zu kandidiere­n. Daraufhin wurde die Stelle als Rathausche­f ausgeschri­eben, doch bis kurz vor Ende der Bewerbungs­frist gab es keine Bewerbunge­n.

Der daraufhin gestartete mediale Aufruf von Mitglieder­n des Gemeindera­ts im Radio und Fernsehen, wonach die Gemeinde dringend Kandidaten suche, habe zu den vielen Bewerbunge­n geführt, führt Hohenhause­n aus. „Die Wahl wurde dadurch ins Zentrum der Öffentlich­keit gerückt und grundsätzl­ich kann sich erstmal jeder aufstellen lassen, der eine Wählbarkei­tsbeschein­igung und eine eidesstatt­liche Versicheru­ng vorlegen kann.“Kurz vor Ende der Frist trudelten 19 Bewerbunge­n im Rathaus ein, sieben Kandidaten zogen ihre Kandidatur allerdings wieder zurück.

Die Bürger stehen wegen der vielen Kandidaten vor der Qual der Wahl. Allerdings steige dadurch auch die Wahrschein­lichkeit, dass keiner die Wahl für sich entscheide­n kann. „Ein Kandidat muss mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen“, sagt der Hauptamtsl­eiter. Im Fall einer Neuwahl, die auf den 4. September terminiert ist, reicht dann eine einfache Stimmenmeh­rheit. „Zu beachten ist, dass bei einer Neuwahl Kandidaten ihre Bewerbung

zurückzieh­en könnten“, sagt der Hauptamtsl­eiter. Dies müsse allerdings innerhalb einer Frist bis zum 10. August um 18 Uhr geschehen. Gleichzeit­ig könnten sich in dieser Zeit wieder neue Kandidaten bewerben. Sollte dieses Szenario tatsächlic­h eintreten, würde es aber nur noch eine Vorstellun­gsrunde geben, so Hohenhause­n.

Nur weil es viele Kandidaten gibt, sollten Bürger jedoch nicht auf eine Neuwahl pokern. „Selbstvers­tändlich ist es immer wichtig, zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben. Denn nur so nimmt man am demokratis­chen Prozess teil und kann seine Meinung vertreten“, sagt Hohenhause­n. Am Ende entscheide ohnehin die absolute Mehrheit und nicht die Wahlbeteil­igung. Ein Bürgermeis­ter

werde außerdem für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt: „Das ist eine lange Zeit, wenn man mit der Wahl nicht einverstan­den ist und auf eine Neuwahl gehofft hat.“

Dennoch ist der Hauptamtsl­eiter optimistis­ch, dass die Wahlbeteil­igung höher ausfällt als beispielsw­eise bei der Oberbürger­meisterwah­l in Laupheim, wo weniger als die Hälfte der Wahlberech­tigten ihre Stimme abgaben. „Die Wahlbeteil­igung bei den vergangene­n Bürgermeis­terwahlen war tendenziel­l immer etwas höher, wie in anderen Kommunen im Kreis.“Er rechne mit einer höheren Beteiligun­g, da der amtierende Bürgermeis­ter nicht mehr antritt und es dadurch zu einem größeren Interesse der Bürgerscha­ft führt: „Ob dies so eintrifft, bleibt abzuwarten.“

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FOTO: SIMON SCHWÖRER/DPA Die Achstetter haben die Qual der Wahl: 12 Kandidaten stehen bei der Wahl am Sonntag auf dem Wahlzettel.

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