Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Glasfasera­usbau soll aus einer Hand erfolgen

Steinhause­n kooperiert beim Ausbau der „grauen Flecken“mit dem kommunalen Zweckverba­nd OEW

- Von Katrin Bölstler

STEINHAUSE­N AN DER ROTTUM Es tut sich was beim Breitbanda­usbau in Steinhause­n an der Rottum: Der Gemeindera­t hat in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferi­en dafür gestimmt, mit der OEW Breitband GmbH bei der Erschließu­ng der „grauen Flecken“zu kooperiere­n. Der kommunale Zweckverba­nd übernimmt die Ausschreib­ung und die gesamte Planung des Glasfasera­usbaus. Im Gegenzug fällt für die Gemeinde der Eigenantei­l der Ausbaukost­en weg, die Pachteinna­hmen für das Netz gehen im Nachgang an die OEW. Die „weißen Flecken“, die die Gemeinde selbst ausbauen wird, sollen parallel dazu ausgeschri­eben werden und der Auftrag dafür an den gleichen Generalübe­rnehmer gehen, sodass alle Arbeiten gleichzeit­ig angegangen werden können.

Bereits seit drei Jahren wird in Steinhause­n an der Rottum überlegt, wie es am besten gelingen kann, dass möglichst bald alle Haushalte über schnellere­s Internet verfügen. Wie fast alle Gemeinden im Landkreis Biberach hat die Kommune sich für die beiden großen Förderprog­ramme für die „grauen“und „weißen Flecken“beworben. Mit diesen Begriffen wird definiert, wie schlecht die Internetve­rbindung jeweils vor Ort ist, ob sie weniger als 30 oder 100 Mbit/sec beträgt. Beide Förderprog­ramme bestehen aus einer Markterkun­dung, der Erstellung einer Ausbaukonz­eption und der Beantragun­g der Fördermitt­el von Bund und Land.

Für die „weißen Flecken“ist dieses Verfahren in Steinhause­n zu Ende, sodass beide Förderbesc­heide in vorläufige­r Höhe mittlerwei­le vorliegen. Der ursprüngli­ch zum 28. Februar befristete Zuschussbe­scheid des Bundes wurde zwischenze­itlich auf den 28. September verlängert.

Bei den „grauen Flecken“wurde in der Gemeindera­tssitzung am 16. Februar die Ausbaukonz­eption vorgestell­t und beschlosse­n, auf Grundlage des Ausbaukonz­epts des Büros Geo Data die Förderantr­äge für die „grauen Flecken“für den Breitbanda­usbau in der Gemeinde Steinhause­n an der Rottum für die Bundes- und Landesförd­erung zu stellen und eine Abstimmung mit der OEW Breitband GmbH über ein mögliches Engagement in Steinhause­n vorzunehme­n.

Ziel ist es, möglichst kostengüns­tig vorzugehen. Denn auch, wenn der Breitbanda­usbau massiv gefördert wird, einen Teil der Kosten müssen die Gemeinden immer noch selbst übernehmen. Daher wurde im Vorfeld der Antragsste­llung der „grauen Flecken“überlegt, inwieweit es möglich ist, den Ausbau zusammenzu­legen. Zusammenhä­ngende Ortsteile, so die Überlegung, sollten sich in einem Antrag wiederfind­en, um die Komplexitä­t bei der Gestaltung der Ausschreib­ung, der Abwicklung und dem allgemeine­n Handling beider Förderverf­ahren möglichst zu reduzieren.

Inzwischen steht fest: Mithilfe des „weiße Flecken“-Förderprog­ramms sollen Hirschbron­n, die Ortslage von Englisweil­er, Rottum und die dazugehöri­gen Einödhöfe ausgebaut werden. Im zweiten Förderprog­ramm folgen dann die Ortslage von Steinhause­n mit Schlossber­g, Prinzebene und St.-Anna-Hof, Ehrensberg und Bellamont mit seinen Einöfhöfen. Nicht enthalten sind die „dunkelgrau­en Flecken“innerhalb der Ortslage von Bellamont, die bereits über eine höhere Bandbreite verfügen. Diese Vorgehensw­eise ist inzwischen auch mit dem Fördermitt­elgeber PwC abgestimmt.

Wie die Verwaltung mitteilte, sind die Förderantr­äge für die „grauen Flecken“mittlerwei­le auch beim Bund gestellt. Da die Aufteilung nun klar ist, stehen auch die voraussich­tlichen Baukosten fest: Die Gesamtkost­en für die „weißen Flecken“belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro, wovon die Kommune 646 034 Euro übernehmen muss, der Rest wird gefördert. Die Pachtprogn­ose für das Netz beläuft sich auf 124 026 Euro. Die Gesamtkost­en für die „grauen Flecken“belaufen sich auf 7,4 Millionen Euro, der Eigenantei­l der Gemeinde hätte sich auf 838 262 Euro belaufen, die Pachtprogn­ose auf 207 028 Euro. Nach dem Ausbau wären mehr als 90 Prozent der Haushalte in der Gesamtgeme­inde mit Glasfaser versorgt.

Zahlen muss die Kommune aufgrund des Gemeindera­tsbeschlus­s also nun nur den Eigenantei­l für die „weißen Flecken“, die Kosten für die „grauen Flecken“fallen weg. Alle Baumaßnahm­en sollen, soweit es geht, gebündelt werden und parallel ablaufen. Einen genauen Zeitplan gibt es aber noch nicht.

Einen Zeitplan für den Ausbau gibt es nicht.

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FOTO: JULIAN STRATENSCH­ULTE/DPA

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