Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zwei Geschwiste­r führen jetzt das Lavacafé

Catrien und Noel Müller wollen einmalige Chance nutzen – Was sie mit dem Biberacher Lokal planen

- Von Gerd Mägerle ●

- In Biberachs Gastronomi­eszene herrscht seit einigen Monaten Bewegung. Nach dem Rückzug von Andy Blersch und Karin ThammBlers­ch an Heiligaben­d hat das Lavacafé am Kesselplat­z seit Dreikönig wieder geöffnet. Betreiberi­n ist Catrien Müller. Zusammen mit ihrem Bruder Noel, der dort nun als Koch arbeitet, will sie das beliebte Lokal in der Biberacher Altstadt in gewohnter Weise weiterführ­en, aber auch eigene Akzente setzen.

20 Jahre lang hatten Andy Blersch und Karin Thamm-Blersch das Lavacafé im Erdgeschos­s der historisch­en Unteren Schranne geführt, ehe sie im vorigen Jahr ihren Rückzug aus gesundheit­lichen Gründen bekannt gaben. Das riesige Gebäude aus dem Jahr 1549 mit der beeindruck­enden Fachwerkar­chitektur gehört der Stadt Biberach. Dort gingen einige Bewerbunge­n von Interessen­ten ein, die das Lokal mit dem historisch­en Ambiente gerne pachten wollten.

Auch Catrien Müller reichte ihre Unterlagen bei der Stadtverwa­ltung ein. Durch ihre Schwester sei sie im vergangene­n Jahr darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Lavacafé zu pachten sei, sagt die 29-Jährige. „Das war eine einmalige Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte“, sagt sie. Schließlic­h kennt sie als gebürtige Biberacher­in das Lokal seit vielen Jahren. „Das Lavacafé war schon immer ein großer Traum. Mir gefällt das Ambiente mit dem vielen Holz in einem alten Gebäude“, sagt Catrien Müller.

Im September habe sie die Zusage erhalten und sich daraufhin mit Andy Blersch ausgetausc­ht. Die Einrichtun­g des Lokals hat Catrien Müller von ihm übernommen, weshalb sich die Gäste nicht an ein neues Erscheinun­gsbild gewöhnen müssen.

Für Catrien und Noel Müller hingegen bedeutete der Schritt eine große Veränderun­g. Denn die Geschwiste­r kehren nach rund sechs Jahren wieder in ihre Heimatstad­t zurück. Catrien Müller absolviert­e zunächst eine Ausbildung zur Restaurant­fachfrau,

bevor sie ein duales Studium im Fach BWL-Tourismus/ Hotelmanag­ement im renommiert­en Hotel Traube Tonbach in Baiersbron­n absolviert­e. Zuletzt war sie als Marketingm­anagerin im Hotel Berlins Kronelamm in Bad Teinach-Zavelstein tätig.

Auch ihr 26-jähriger Bruder Noel absolviert­e seine Ausbildung zum Koch im Hotel Traube Tonbach, wo er auch anschließe­nd arbeitete. Zuletzt war er im Parkhotel Egerner Höfe in Rottach-Egern am Tegernsee tätig.

Zieht die Sterneküch­e jetzt ins Lavacafé ein? „Hier ist natürlich alles etwas beengter“, sagt Noel Müller, „aber wir schauen mal, was möglich ist“. Er wolle gutbürgerl­iche Küche mit internatio­nalen Einflüssen bieten, sagt der junge Koch. „Und wir kochen hier richtig, das heißt zu Beispiel, wir schaben die Spätzle selbst und verwenden auch keine Fertigsoße­n oder Ähnliches. Es soll alles frisch sein.“

Unterstütz­t werden die beiden Geschwiste­r seit dem Start am 6. Januar von einer weiteren Teilzeitkr­aft und rund zehn Aushilfen. „Wir freuen uns darüber, dass viele Stammgäste uns die Treue halten“, sagt Catrien Müller. „Mit dem Start waren wir sehr zufrieden, es macht großen Spaß.“

Wie bisher gibt es neben einem Mittagstis­ch im Lavacafé auch Frühstück. Die Küche hat abends bis 21 Uhr geöffnet. Die Öffnungsze­iten sind montags, dienstags und donnerstag­s von 9 bis 24 Uhr, mittwochs von 8 bis 24 Uhr, freitags von 9 bis 1 Uhr morgens uns samstags von 8.30 bis 1 Uhr. Sonntags bleibt das Lokal geschlosse­n. „Wir werden jetzt mal schauen, ob wir unter der Woche tatsächlic­h bis 24 Uhr geöffnet haben müssen“, sagt Catrien Müller.

Über rund 60 Plätze verfügt das Lokal innen, ähnlich viele gibt es in der warmen Jahreszeit außen zum Kesselplat­z hin. „Wir könnten uns natürlich auch vorstellen, dass es außen etwas mehr sind“, sagt die neue Pächterin zu der Diskussion um mehr Außengastr­onomie am Kesselplat­z.

 ?? FOTO: GERD MÄGERLE ?? Catrien Müller ist die neue Pächterin des Lavacafés am Kesselplat­z. Ihr Bruder Noel Müller ist als Koch künftig für die Speisekart­e verantwort­lich. Für beide bedeutet das „Lava“die Rückkehr in ihre Heimatstad­t Biberach.
FOTO: GERD MÄGERLE Catrien Müller ist die neue Pächterin des Lavacafés am Kesselplat­z. Ihr Bruder Noel Müller ist als Koch künftig für die Speisekart­e verantwort­lich. Für beide bedeutet das „Lava“die Rückkehr in ihre Heimatstad­t Biberach.

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