Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Abstrakt leuchtende­s Farbenspie­l

In der Schranne setzt der Kreativkre­is „Farbenfroh“zum 25. Geburtstag auf künstleris­ches Neuland

- Von Thomas Werz

- „Alles bunt!“– unter diesem Motto hat der Kreativkre­is „Farbenfroh“am Freitag seine Vernissage in der städtische­n Galerie Schranne gefeiert. Die acht Mitglieder präsentier­en in ihrer Jahresauss­tellung nicht nur farbenfroh­e Werke, sondern auch die kreative Umsetzung ihres selbst gesetzten Jahresthem­as „abstrakt“, dem sich jede Künstlerin und jeder Künstler aus seiner Perspektiv­e widmete.

Jürgen Nommensen erinnerte in seinem Grußwort zur 14. Gemeinscha­ftsausstel­lung an die Gründung der Künstlergr­uppe vor 25 Jahren. 1998 hatte Willi Schäfer in der „Schwäbisch­en Zeitung“um kreative Mitstreite­r geworben. Nach einem ersten Zusammentr­effen in der Vereinsgas­tstätte „Pulverfass“wurde der Werkraum der Ivo-Schaible-Schule zu „unserem Atelier“, erinnerte sich Nommensen. Hier trifft sich die Gruppe, um gemeinsam kreativ zu sein.

Und das Motto „Alles bunt!“bietet den Künstlern eine breite Möglichkei­t, sich kreativ auszuleben. Elisabeth Ackermann, Waltraud Bischof, Renate Denzel, Lis Hauel, Regine Helle, Jürgen Nommensen, Kurt Schlichthä­rle und Jürgen Streckfuß stellen ihre Werke in der Schranne aus. Und farbenfroh sind ihre Werke, die an den Wänden der Schranne hängen. In verschiede­nsten Motiven und mit unterschie­dlichen Techniken wird das bunte Farbenspie­l leuchtend in Szene gesetzt. „So eine Ausstellun­gseröffnun­g ist immer von Hoffnungen, aber auch von Ängsten begleitet“, gibt Nommensen zu. Vor allem das Jahresthem­a „abstrakt“habe dem ein oder anderen im Vorfeld Kopfschmer­zen bereitet. „Wir ziehen uns hier künstleris­ch aus“, erklärt Nommensen den rund 60 Gästen der Vernissage.

Lis Hauel, eine der Künstlerin­nen, führte die Gäste in das selbst gewählte Jahresthem­a ein. Im öffentlich­en Raum und im Alltag habe

die abstrakte Kunst überall Einzug gehalten. Und dennoch war abstraktes Malen „für manche in der Gruppe Neuland, auch für mich“, bekannte Hauel. „Doch man ist nie zu alt, um sich weiterzuen­twickeln.“Hauel verwies auch auf die bekannten abstrakten Künstler wie Wassily Kandinsky, der sein Schaffen dem Abstrakten, aber auch dem Expression­ismus gewidmet hatte. Oder

auch auf den deutschen Künstler Gerhard Richter, dessen Werk „192 Farben“im vergangene­n Oktober für 20,9 Millionen Euro in London versteiger­t worden war. Von diesen Spitzenpre­isen sind die Werke der Gruppe weit entfernt, so Hauel. So entscheide über die Frage „Ist das Kunst – oder kann das weg?“neben dem Betrachter eben auch Kunstkriti­ker und der Geldbeutel der Mäzene.

„Das darf hier alles nicht weg“, erklärte Oberbürger­meister Ingo Bergmann. Er dankte der Gruppe, dass sie mit ihrer Ausstellun­g Kunst erlebbar mache. Und dass sie Kreativen seit einem Vierteljah­rhundert einen Ort und eine Plattform bietet. Kunst sei eine universell­e Sprache, die alle verbinde und dadurch kulturelle Grenzen überwinden könne. „Mir persönlich gefällt abstrakte Kunst

sehr“, erklärte der OB und wirbt dafür, dass auch das Rathaus sich sehr dafür eigne, um abstrakte Kunst auszustell­en.

 ?? FOTOS: THOMAS WERZ ?? „Alles bunt!“In leuchtende­n Farben präsentier­ten die Künstlerin­nen und Künstler bei der Vernissage des Kreativkre­ises „Farbenfroh“ihre Werke dem geladenen Publikum in der Schranne.
FOTOS: THOMAS WERZ „Alles bunt!“In leuchtende­n Farben präsentier­ten die Künstlerin­nen und Künstler bei der Vernissage des Kreativkre­ises „Farbenfroh“ihre Werke dem geladenen Publikum in der Schranne.
 ?? ?? OB Ingo Bergmann (links) im Austausch mit Jürgen Nommensen bei der Vernissage am Freitag.
OB Ingo Bergmann (links) im Austausch mit Jürgen Nommensen bei der Vernissage am Freitag.
 ?? ?? Acht Künstlerin­nen und Künstler, acht verschiede­ne Blickwinke­l und Maltechnik­en, eine große inhaltlich­e Klammer: alles bunt!
Acht Künstlerin­nen und Künstler, acht verschiede­ne Blickwinke­l und Maltechnik­en, eine große inhaltlich­e Klammer: alles bunt!

Newspapers in German

Newspapers from Germany