Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kreis investiert 2,6 Millionen Euro in Ärztehaus
Umbau für Medizinisches Versorgungszentrum beginnt – Zusätzliche Praxen sollen 2024 einziehen
- Es tut sich was bei der medizinischen Versorgung in Laupheim. Im Ärztehaus in der Eugen-Bolz-Straße haben die Umbauarbeiten des ehemaligen OPBereichs begonnen. Dort soll bis zum Sommer kommenden Jahres das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH einziehen. Für die Modernisierung des Hauses investiert der Landkreis Biberach gut 2,6 Millionen Euro. „Wir bauen und gestalten dort“, erklärt Landrat Mario Glaser. Dies sei ein wichtiges Signal für die Raumschaft Laupheim.
Der Klinik-Ausschuss des Kreistags hat am Dienstag den Weg für weitere Sanierungsmaßnahmen im Ärztehaus frei gemacht. Nachdem bereits der frühere Bettenaufzug durch einen modernen Personenaufzug erneuert wurde, hat der Ausschuss am Dienstag weitere Sanierungsarbeiten im Gesamtumfang von mehr als einer Million Euro vergeben.
446.000 Euro sind für die Erneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie des Sanitärbereichs eingeplant. Weitere 364.000 Euro werden für Elektroarbeiten veranschlagt. Und 218.000 Euro sind für Trockenbauarbeiten vorgesehen. Zudem wird die Westseite des Gebäudes mit einer Verschattung versehen. „Ich bin sehr froh, dass der Kreistag hier die Mittel zur Verfügung stellt“, sagt dazu Landrat Glaser. Der Landkreis sei zwar per se nicht für die ambulante medizinische Versorgung zuständig. Als Eigentümer des Gebäudes sieht Glaser den Landkreis dennoch in der Pflicht. „Diese Investitionen helfen, dass Praxen bleiben und neue dazukommen. Wir müssen hier keine große Rendite erzielen und wollen den Ärzten ordentliche Räume zur Verfügung stellen.“Durch die Modernisierungsmaßnahmen werde sich die Qualität der Versorgung deutlich verbessern, ist Glaser überzeugt. „Da sind wir sehr glücklich.“
Das nächste größere Projekt, das nun angegangen wird, ist die Komplettsanierung des dritten
Stocks, auf dem früher der OP-Bereich untergebracht war. Allein dafür sind Investitionen von 1,15 Millionen Euro veranschlagt. Aktuell werde der OP-Bereich ausgeräumt, erklärt Holger Thiessen, Leiter des Amts für Liegenschaften
und Gebäude. „Dieser Stock wird dann komplett umgebaut.“So würden bisherige Wände entfernt und der Zuschnitt der Räume neu gestaltet. „Wir wollen das im ersten Halbjahr durchziehen“, erklärt der Amtsleiter. Bis zum
Sommer sollen auf 550 Quadratmetern neue Praxisräume entstehen, in die dann das MVZ der Sana einzieht. Die gynäkologischen, chirurgischen und orthopädischen Praxen sind bisher über die Stockwerke verteilt.
Die dann freigewordenen Praxisräume müssten anschließend ebenfalls „etwas modernisiert werden“, so Thiessen. Ein Allgemeinarzt und ein Facharzt hätten bereits zugesagt, mit einem weiteren Facharzt sei man in Gesprächen, verrät der Amtsleiter. Näheres könne er jedoch erst im neuen Jahr verkünden. Für die mögliche dritte Praxis seien dann noch einmal Arbeiten in Höhe von 500.000 Euro veranschlagt.
Und auch was die Zukunft des früheren Klinik-Gebäudes betrifft, zeigt sich Landrat Glaser zuversichtlich. Es sei im höchsten Interesse der Stadt, dies zu entwickeln. „Aus meiner Sicht kann nichts Besseres passieren, als die Liegenschaft in eine gute Nutzung zu bringen“, so Glaser. Derzeit nutzt der Landkreis das Gebäude zur Zwischenunterbringung von Gef lüchteten. Im Oktober hatte der Laupheimer Oberbürgermeister Ingo Bergmann bekräftigt, dass die Stadt das Klinikareal im Frühling 2024 vom Kreis erwerben will. Neben der Erweiterung der Kita „Am Schlosspark“plant die Stadt in der ehemaligen Klinik Teile der Verwaltung unterzubringen. Der Bauausschuss hatte im Herbst die Anpassung des Bebauungsplans beschlossen.