Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der Landkreis steht zu seinem Wort
Es ist gut ein Jahr her, dass die Sana das Ende des Laupheimer Klinik-Standorts besiegelte und das Zentrum für Älterenmedizin aus wirtschaftlichen Gründen beerdigte. Der 28. Oktober 2022 wird wohl als rabenschwarzer Tag in die Geschichte der Laupheimer Gesundheitsversorgung eingehen. Der Ärger und die Enttäuschung in der Bevölkerung und in der Lokalpolitik waren groß – vermutlich auch, weil so mancher das aufziehende Unheil nicht erkennen wollte.
Doch der Landkreis hatte angekündigt, die Stadt bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Und er steht nun zu seinem Wort. Mit den nun beschlossenen Sanierungsarbeiten und der anvisierten Investition von 2,6 Millionen Euro in das Ärztehaus werden in der Eugen-Bolz-Straße
Fakten geschaffen, um die ambulante Versorgung für Stadt und Umland zu stärken.
Denn der Blick in die Region zeigt, das Kliniksterben ist in vollem Gange: Laupheim, Riedlingen, Bad Waldsee, Bad Saulgau, Pfullendorf, Leutkirch, Weingarten und Isny sind dicht. In den Häusern in Lindenberg und Sigmaringen werden massiv Stellen abgebaut. Alles in allem ist das eine mehr als beunruhigende Situation für die Bevölkerung zwischen Alb und Bodensee. Zwar ersetzt auch ein ambulantes Ärztehaus trotz aller Investitionen keine notfallmedizinische 24Stunden-Versorgung. Doch mit modernen Praxisräumen zu fairen Mieten kann der Kreis zumindest die Voraussetzungen und ein Umfeld schaffen, in dem sich weitere Allgemein- und Fachärzte ansiedeln wollen. Und das ist nach den Hiobsbotschaften in der Region ein positives Signal.