Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kugelstoßanlage beim TSV Wain wird deutlich teurer
Bürgermeister Stephan Mantz begründet Mehrkosten im Gemeinderat
(ry) - Eine neue Kugelstoßanlage können die Leichtathleten des TSV Wain seit August nutzen, die Baukosten betragen knapp 27.000 Euro. Der Gemeinderat sagte bereits vor einem Jahr zu, die Gemeinde werde 50 Prozent der förderfähigen Kosten übernehmen. Dabei ist es nun geblieben, ein wenig gehadert haben einige am Ratstisch in der jüngsten Sitzung aber schon. Wie das?
Vor einem Jahr lag dem Gremium noch kein konkretes Angebot für das Bauvorhaben vor. Die Förderzusage
basierte deshalb auf einer vereinsinternen Kostenschätzung in Höhe von 10.000 Euro. Am Ende kam die Kugelstoßanlage aber um 17.000 Euro teurer, und der förderfähige Betrag kletterte von rund 5000 auf 9383 Euro.
Die Mehrkosten seien begründet und belegt, erklärte Bürgermeister Stephan Mantz dem Gemeinderat. Das Angebot sei über der TSV-Schätzung gelegen und die Anlage an einem anderen Standort als ursprünglich vorgesehen realisiert worden, in unmittelbarer Nähe zum Geräteraum, was Sinn mache.
Dazu kamen allgemeine Preissteigerungen am Bau, Mehrleistungen gegenüber der Planung und – wegen einer Straßensperrung in Schwendi – höhere Transportkosten für Materialfahrten. Aus Sicht der Verwaltung sei der Kostensprung mithin „nachvollziehbar und angemessen“, resümierte Mantz. Auch das Förderkriterium Eigenleistung sei erfüllt. Der Rat möge deshalb den Zuschuss in Höhe von 9383 Euro freigeben.
Das geschah einstimmig, wiewohl mehrere Ratsmitglieder das Prozedere hinterfragten. „Ich habe ein Problem mit der Vorgehensweise“, sagte Jochen Kern. Ein anderer Standort, eine abweichende Bauausführung. „Das geht eigentlich nicht. Ich tue mir schwer, das jetzt einfach durchzuwinken.“Andere Vereine projektierten ihre Vorhaben deutlich präziser.
„Wir müssen das künftig anders handhaben“, forderten Peter Fromm, Helga Neuhauser und Armin Bleher. Eine grobe Kostenschätzung
reiche für Zuschussanträge nicht aus, künftig sollten gleich konkrete Zahlen vorgelegt werden.
„Wir hätten es auch abgesegnet, wenn der höhere Preis von Anfang an bekannt gewesen wäre“, warf Bürgermeister Stephan Mantz ein. Der TSV sei mit seiner Kalkulation baden gegangen, indes: „Im Vereinsleben sind alle ehrenamtlich unterwegs, oft fehlt es an Zeit, und Sport ist uns wichtig. Ich bin froh, dass wir ein Vereinsleben haben und die Leute anpacken.“