Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Das neue Gartenjahr beginnt
Dauerfrost und Schnee egal: Wenn Sie vom Sommer träumen, es ist jetzt schon Zeit, mit dem Gärtnern anzufangen. Und dafür müssen Sie nicht mal vor die Tür.
Denn in unseren Breiten ist es sinnvoll, sehr wärmeliebende Gemüsepf lanzen bereits ab Januar im Haus vorzuziehen.
Für Paprika, Chili, Auberginen, Physalis und Artischocken ist Januar ein guter Aussaatmonat. Wer ein Gewächshaus oder einen sehr geschützten Garten hat, kann auch später starten. Oder später im Jahr einfach Jungpf lanzen kaufen
Ein Muss für die Anzucht ist eine Stelle in Ihren vier Wänden, die durchgehend richtig warm ist. 20 Grad und mehr sind nötig, damit die Keimung klappt. Alternativ kann man spezielle Wärmeplatten anschaffen, die unter den Aussaatschalen platziert werden.
Aussaaterde ist grundsätzlich nicht sehr nährstoffreich. Denn die Pf lanzenbabys sollen ihre Nahrung suchen und starke Wurzeln bilden. Die Erde lässt sich aus gesiebter alter Topferde selbst herstellen: Sieben, gut anfeuchten, in einen Topf geben, und diesen bei geschlossenem Deckel eine Stunde bei 120 Grad in den Backofen stellen. So sterben mögliche Schädlinge, wie die gefürchteten Trauermückenlarven, ab. Mit gekaufter Aussaaterde habe ich persönlich
bessere Erfahrungen gemacht. Allerdings empfiehlt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Denn unter anderem werden dafür oft Schlachtabfälle verarbeitet.
Das mag nicht jeder.
Nach der Aussaat (Beschriften nicht vergessen), beginnt das Warten. Insbesondere Paprika und Chili brauchen wirklich lange zur Keimung. Doch wenn der erste minikleine
Trieb aus der Erde schaut, ist das jedes Jahr ein großes Wunder, das richtig gute Laune macht. Ich säe immer Basilikum mit aus, er keimt bei gleichen Bedingungen schnell und so habe ich früh im Jahr eigenes Königskraut für Pasta und Co.
Sind die Pflanzenbabys geschlüpft, brauchen sie Licht, Licht und nochmals Licht. Denn wenn Licht fehlt, vergeilen sie. Das heißt, die Triebe werden lang, instabil und blass. Ein wirklich sonniges Südfenster kann zwar ausreichen. Sicher gehen Hobbygärtner um diese Jahreszeit aber mit elektrischem Pflanzenlicht. Mein Günstigstes hat 15 Euro gekostet. Nach oben gibt es keine Grenzen. Meine Pflanzenkinderstube bekommt bis zu 14 Stunden blau-rote Beleuchtung. Eine Zeitschaltuhr nimmt mir das Daran-Denken ab. Dank LEDTechnik sind Leuchten neueren Datums sparsam im Verbrauch.
Wenn nach den Keimblättern die ersten Blattpaare sichtbar bis ausgebildet sind, werden die jungen Dinger in einzelne Töpfe pikiert, dabei tiefer gesetzt, damit sie weitere Wurzeln am Stiel bilden. Nach ein paar weiteren Tagen im Warmen, wandern sie in eine kühleres Zimmer. Das Pf lanzenlicht kommt mit. So gedeihen sattgrüne, kompakt wachsende Jungpflanzen. Im April sollte das Licht auf der Fensterbank dann reichen.
Fragen, Anregungen, Kritik? Schreiben Sie mir per Mail an