Schwäbische Zeitung (Laupheim)
So sieht das Bewerberfeld für die Kreistagswahl aus
506 Bewerber zwischen 16 und 79 Jahren treten am 9. Juni an – Diese Kandidaten schickt die AfD ins Rennen
- 506 Kandidaten bewerben sich am 9. Juni bei der Kommunalwahl um mindestens 54 Kreistagssitze. Die 198 Frauen und 308 Männer treten in acht Wahlkreisen für acht Parteien und Wählervereinigungen an. CDU, Freie Wählervereinigung (FWV), Bündnis 90/Die Grünen, Frauen in den Kreistag, SPD, ÖDP, FDP und AfD konkurrieren bei der Kreistagswahl um insgesamt 162.000 Wählerstimmen, um für die nächsten fünf Jahre einen Platz in dem Gremium zu ergattern. Wir haben uns das Bewerberfeld etwas genauer angeschaut.
Wie alt sind die Kandidaten?
Das Durchschnittsalter liegt bei 51,13 Jahren. Sowohl die älteste Kandidatin als auch der jüngste Kandidat treten im Wahlkreis III (Stadt Laupheim) an. Die 79-jährige Ingeborg Mayer aus Laupertshausen kandidiert hier für die FDP, der 16-jährige Laupheimer Tomo Kozić für die SPD.
Woher kommen die Bewerber?
Die Kandidaten verteilen sich auf 41 der 45 Landkreiskommunen. Lediglich die Federseegemeinden Tiefenbach, Seekirch und Allmannsweiler sowie Kanzach befinden sich nicht unter den Wohnorten. Die mit Abstand meisten Kandidaten wohnen erwartungsgemäß in Biberach, der größten Stadt im Landkreis. Die 98 Frauen und Männer mit Wohnsitz in Biberach sind jedoch nicht nur in Wahlkreis I (Biberach Stadt) zu finden. Auch in jedem der anderen sieben Wahlkreise ist mindestens ein Biberacher zu finden.
Bei den am häufigsten vertretenen Wohnorten folgen die Städte Laupheim (54), Riedlingen (31)
und Ochsenhausen (29) sowie Schwendi (28). Zweistellige Kandidatenzahlen weisen zudem Bad Schussenried (23), Ummendorf (22), Schemmerhofen (14), Gutenzell-Hürbel (14), Achstetten (12), Warthausen (11), Burgrieden (11) und Dettingen (10) auf.
Wie viele Kandidaten sind bereits 2019 angetreten?
Vor fünf Jahren konkurrierten 493 Kandidaten um damals 52 Regelsitze. Wegen des Verhältnisausgleichs schafften es letztlich 57 Kandidaten ins Gremium. Unter den 506 Kandidaten sind in diesem Jahr 206 Personen, die bereits 2019 antraten. Von den elf Frauen und 46 Männern, die derzeit im Kreistag sitzen, kandidieren 47 erneut auf den verschiede
nen Wahlvorschlägen. Nicht mehr antreten werden von der CDU Andreas Denzel, Günther Karremann, Jürgen Schell und Roland Wersch, von der FWV Peter Fromm und Charlotte Mayenberger, von den Grünen Elmar Braun und Andreas Walz, von den Frauen Waltraud Riek und von der FDP Philipp Bochtler. Die vier Kreisräte von SPD und ÖDP stellen sich allesamt erneut zur Wahl.
Wen schickt die AfD bei ihrer Premiere ins Rennen?
Erstmals bei der Kreistagswahl vertreten ist die AfD. Sie ist auch die einzige politische Kraft, die noch nicht im Kreistag vertreten ist. Während die weiteren Parteien und Wählervereinigungen bereits
in den vergangenen Wochen ihre Kandidaten vorstellten, wurden die AfD-Kandidaten erst mit der Bekanntmachung des Kommunalamts öffentlich. Insgesamt zwei Frauen und neun Männer gehen für die AfD ins Rennen, verteilt auf alle acht Wahlkreise. Im Wahlkreis „Stadt Biberach“kandidieren Dietmar Neuer aus Rißegg und Oliver Thomas aus Orsenhausen, im Wahlkreis „Biberach Land“Ludwig Barro aus Burgrieden, im Wahlkreis „Stadt Laupheim“Tobias Hilla aus Baustetten, im Wahlkreis „Laupheim Land“Kevin Raps aus Laupheim und Jürgen Lange aus Achstetten, im Wahlkreis „Riedlingen“Angela Hermann aus Ertingen und die Kreisvorsitzende Rebecca Weißbrodt aus Steinhausen an der Rottum,
im Wahlkreis „Bad Buchau / Bad Schussenried“Jürgen Hermann aus Ertingen, im Wahlkreis „Ochsenhausen / Schwendi“Robert Kohler aus Steinhausen an der Rottum und im Wahlkreis „Illertal“Hagen Ritter aus Biberach.
Wie viele Kandidaten schicken die einzelnen Parteien und Wählervereinigungen ins Rennen?
Maximal 80 Kandidaten konnten die einzelnen Gruppierungen für die Kreistagswahl aufstellen, von 13 im Wahlkreis „Stadt Biberach“, zwölf im Wahlkreis „Riedlingen“und zehn im Wahlkreis „Biberach Land“bis zu jeweils neun Bewerbern in den fünf weiteren Wahlkreisen. Das Maximum schöpften sowohl die CDU als auch die ÖDP mit jeweils 80 Bewerbern aus. Es folgen die Frauen mit 78 Kandidatinnen sowie Grüne und SPD mit jeweils 77 Kandidaten. Knapp dahinter rangiert die FWV mit 74 Kandidaten. 29 Kandidaten schickt die FDP ins Rennen, die AfD elf.
Wie viele Sitze stehen zur Wahl?
Die Anzahl der Regelsitze ist um zwei auf 54 angestiegen, nachdem die Einwohnerzahl im Landkreis Biberach seit der vergangenen Wahl über die 200.000-Einwohner-Marke geklettert ist. Die beiden Wahlkreise Biberach und Bad Schussenried/Bad Buchau haben jetzt jeweils einen Sitz mehr. Die Sitze verteilen sich wie folgt auf die acht Wahlkreise: Stadt Biberach (9 Sitze), Biberach Land (7), Stadt Laupheim (6), Laupheim Land (6), Riedlingen (8), Bad Buchau/Bad Schussenried (6), Ochsenhausen/Schwendi (6) und Illertal (6). Durch Mehr- und Ausgleichsitze darf sich die Sitzzahl um maximal 20 Prozent erhöhen. Nach der Wahl 2019 wuchs der Kreistag um fünf auf 57 Sitze.