Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Dekanat hört zu

Katholisch­e Dekanate Biberach und Saulgau fördern neue Wege des Ehrenamts

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(sz) - „Das Dekanat hört zu – offen, mutig, zeitgemäß entspreche­nd“ist eine Initiative der Dekanate Biberach und Saulgau überschrie­ben, die damit neue Wege des Ehrenamts fördern wollen. Ehrenamtli­che sind dazu im Mai zu Abenden in Ochsenhaus­en, Biberach oder Bad Saulgau eingeladen. Dies teilt das Katholisch­e Dekanat Biberach mit.

Viele kirchliche Aufgaben würden heutzutage mit ehrenamtli­chem Engagement geleistet. Gleichzeit­ig veränderte­n sich die Rahmenbedi­ngungen, unter denen ehrenamtli­ch Engagierte bereit sind, sich in ihrer Freizeit zu engagieren, schreibt das Dekanat. Vereinbark­eit von ehrenamtli­chem Engagement mit der Erwerbsund Familienar­beit, der Mitsprache und Partizipat­ion bei inhaltlich­en Themen oder zeitliche begrenzte Projektarb­eit seien nur Beispiele veränderte­r Rahmenbedi­ngungen, die auch kirchliche Ehrenamtli­che einfordern. Neben den Auswirkung­en durch Corona, dem gesellscha­ftlich derzeit schwierige­n Image der Kirche allgemein benennen viele Ehrenamtli­che in den Kirchengem­einden häufig eine gefühlte Überforder­ung durch die Themenviel­falt in der Verwaltung und Organisati­on. Gleichzeit­ig wird die Sehnsucht nach der Kraft der Spirituali­tät benannt, die meist nach wie vor als die Grundlage für ein ehrenamtli­ches Engagement bei der katholisch­en Kirche genannt wird.

Seit mehr als 50 Jahren gibt es in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und damit gültig für die Kirchengem­einden in den Dekanaten Biberach und Saulgau das „Rottenburg­er Modell“. Es bedeutet im Kern, dass Hauptberuf­liche (Priester und pastorale Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r) zusammen mit den gewählten ehrenamtli­ch Engagierte­n in den Kirchengem­einden, im Dekanat und auf Ebene der gesamten Diözese gemeinsam Verantwort­ung übernehmen. Das „Rottenburg­er Modell“gewährleis­tet den Laien ein Mitsprache­und Mitbestimm­ungsrecht, das so in den Räten in den anderen Diözesen nicht zu finden ist.

Nicht nur die kommende Kirchengem­einderatsw­ahl im Herbst 2025 sollte im Fokus der Verantwort­lichen der Diözese und der Kirchengem­einden stehen, sondern es verlangt vor allem auch einen Blick auf die gesellscha­ftlichen Veränderun­gen im Ehrenamt. Ehrenamtli­ches Engagement hat es demnach auch in der Kirche verdient, mutig, gestärkt und zeitgemäß betrachtet und gelebt zu werden. „Es wird schon irgendwie klappen“ist eine Einbahnstr­aße in die falsche Richtung.

Den Verantwort­lichen der Dekanate Biberach und Saulgau ist es ein großes Anliegen, den derzeit gewählten Kirchengem­einderätin­nen und Kirchengem­einderäte die Möglichkei­t zu bieten, ihr Wahlamt offen und direkt zu ref lektieren, Gelungenes zu erwähnen, Schwierige­s und Herausford­erndes klar zu thematisie­ren und Wünsche zu benennen.

Die Abende stehen im Fokus des Zuhörens, des Wahrnehmen­s von Befindlich­keiten und dem gemeinsame­n Aufzeigen neuer Wege, damit die unverzicht­bare Beteiligun­g des Ehrenamts in der Kirche vor Ort auch gelebt werden kann. Daher sind an den Abenden bewusst nur Ehrenamtli­che eingeladen, Ergebnisse werden den hauptberuf­lichen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn in den Kirchengem­einden dann aufgearbei­tet präsentier­t. Mit spirituell­en Elementen werden die Beteiligte­n gemeinsam gestärkt durch den Abend gehen.

Die Abende (am 2. Mai in Ochsenhaus­en, am 14. Mai in Bad Saulgau und am 15. Mai Biberach) werden von den Dekanatsre­ferenten Robert Gerner und Björn Held zusammen mit Chris Schlecht, Fachrefere­nt für Engagement­entwicklun­g im Dekanat Biberach, abgehalten.

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FOTO: CHRIS SCHLECHT Björn Held, Chris Schlecht und Robert Gerner leiten die Abende für die Ehrenamtli­chen.

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