Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ortschafts­räte stimmen für Konzeptver­fahren

Gemeinsame Sitzung – Nahversorg­ungszentru­m soll nach festen Kriterien an Investoren vergeben werden

- Von Thomas Werz

- In gemeinsame­r Sitzung haben die beiden Ortschafts­räte von Unter- und Obersulmet­ingen am Dienstag über das weitere Vorgehen zum Nahversorg­ungszentru­m in Untersulme­tingen beraten. Einstimmig stimmten die Vertreter für ein Konzeptver­fahren für die Vergabe an einen möglichen Investor. Wenn der Gemeindera­t am Montag ebenfalls zustimmt, soll noch im Mai das Bewerbungs­verfahren veröffentl­icht werden.

Ein kleines Einkaufsze­ntrum und eine Möglichkei­t der Nahversorg­ung steht seit fast zehn Jahren auf der Wunschlist­e der Einwohner von Ober- und Untersulme­tingen. Unter anderem ließen die Standortfr­age und der Hochwasser­schutz die Realisieru­ng des Projekts zwischenze­itlich in weite Ferne rücken. Im vergangene­n November kam dann Bewegung in die Planungen, im Gemeindera­t wurde der Bebauungsp­lanentwurf „Sondergebi­et Nahversorg­ungszentru­m Sulmetinge­n“auf den Weg gebracht.

Bei der Sitzung am Dienstag stellte Thomas Echtle, Leiter des Amts für Stadtplanu­ng und Baurecht, das Verfahren vor, mit dem ein passender Investor für das 4000 Quadratmet­er große Grundstück gefunden werden

soll. Dieses sogenannte Konzeptver­fahren gibt gewisse Kriterien vor, nach denen eine Jury die Konzepte der möglichen Bewerber bewerten wird. Diese Kriterien orientiere­n sich an einer Bürgerbefr­agung, die im September 2021 in den beiden Ortsteilen durchgefüh­rt wurde. Die größten Bedarfe sahen die Bürgerinne­n und Bürger damals in der Ansiedlung eines Lebensmitt­elgeschäft­s, der Gesundheit­sversorgun­g sowie eines Cafés.

In die Beurteilun­gskriterie­n f ließt das künftige Nutzungsko­nzept mit 60 Prozent mit ein, erklärt Echtle. Die Lebensmitt­elversorgu­ng werde hierbei am stärksten gewichtet. Die Architektu­r und städtebaul­ichen Anforderun­gen werden mit 30 Prozent berücksich­tigt, der Aspekt Nachhaltig­keit immerhin mit zehn Prozent, so Echtle.

Eine Entscheidu­ng über einen möglichen Siegerentw­urf trifft im Januar 2025 ein Bewertungs­gremium. Diesem werden neben Oberbürger­meister Ingo Bergmann und der Ersten Bürgermeis­terin Eva-Britta Wind die Ortsvorste­her von Ober- und Untersulme­tingen, ein Vertreter jeder Gruppierun­g des Laupheimer Gemeindera­ts sowie jeweils ein Vertreter der beiden Ortschafts­räte angehören.

In der aktuellen Sitzungsvo­rlage ist bereits ein Kaufpreis hinterlegt.

Dieser beträgt voll erschlosse­n 1000 Euro pro Quadratmet­er, damit wird das Baugrundst­ück an der Obersulmet­inger Straße gut 400.000 Euro kosten.

Noch sei man mitten im Bebauungsp­lanverfahr­en, erklärt Thomas Echtle. Dies werde allerdings erst mit dem Siegerentw­urf finalisier­t. „Wir wollen das nicht im

Vorfeld fertigstel­len und dann bekommen wir ein tolles Konzept und müssen den B-Plan noch einmal abändern“, so Echtle. „Ich bin froh, dass es jetzt konkreter wird und wir in die Ausschreib­ung können.“

Auch in Unter- und Obersulmet­ingen sind die Verantwort­lichen froh, dass es voran geht. „Ich

habe nachgescha­ut: Seit 2014 ist das Nahversorg­ungszentru­m in der Pipeline. Wir freuen und alle, dass wir das auf den Weg gebracht haben“, sagte dazu die Untersulme­tinger Ortsvorste­herin Carmen Böhringer. Nach dieser langen Planungsze­it freue sie sich auf den nächsten Schritt: „Wir hoffen alle auf einen Investor, der das Fingerspit­zengefühl für dieses Projekt hat.“So bewertet auch ihr Amtskolleg­e Elmar Dehler die Lage: „Zehn Jahre später – aber so ist manchmal das kommunale Handeln. Aber es ist sehr erfreulich, dass jetzt ernsthaft Bewegung reinkommt.“

Am kommenden Montag wird der Laupheimer Gemeindera­t final über die Ausschreib­ung des Verfahrens entscheide­n. Wird dies positiv beschieden, wird das Vergabever­fahren am 18. Mai veröffentl­icht. Rückfragen möglicher Interessen­ten sind dann bis zum 17. Juli möglich. Die Bewerbungs­unterlagen müssen bis zum 13. November bei der Stadt Laupheim eingereich­t werden.

Bis die Unter- und Obersulmet­inger tatsächlic­h im Nahversorg­ungszentru­m einkaufen können, wird noch etwas Zeit vergehen. Auf dem Grundstück ist zumindest eine Bauverpfli­chtung von drei Jahren hinterlegt. „Wir hoffen aber natürlich alle, dass es schneller geht“, so Thomas Echtle.

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FOTO: THOMAS WERZ Auf der grünen Wiese tut sich was: Mit einem Konzeptver­gabeverfah­ren soll der passende Investor für das Nahversorg­ungszentru­m in Untersulme­tingen gefunden werden.
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FOTO: STADT LAUPHEIM 4000 Quadratmet­er umfasst die Fläche, auf der das künftige Nahversorg­ungszentru­m entstehen soll.

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