Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Sonderschulen mit ungewisser Zukunft
Das Land will die Einrichtungen nicht abschaffen, sondern weiterentwickeln
(klw) - Es ist eine einfache Rechnung: Gehen Kinder mit Behinderung auf eine allgemeine Schule, fehlen sie in der Sonderschule. Doch auf eine Schließungsdebatte will sich Minister Stoch an diesem Dienstag nicht einlassen. „Wir wollen die Sonderschule nicht abschaffen“, betont er.
Was eine Sonderschule denn brauche, um erhalten zu bleiben? „Schüler“, sagt Stoch. Und was ist die Perspektive? Das Land spricht etwas blumig davon, dass sich die Sonderschulen zu „sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren weiterentwickeln“sollen.
Die Sonderschularbeit bleibt
Rektor Winfried Monz hat trotzdem keine Angst um seine Sonderschule in Heidelberg. Selbst wenn der Standort der Galen-Schule wegfallen sollte, wäre das nicht schlimm. Dann müsse man eben in der allgemeinen Schule weitermachen, sagt Monz. „Unsere Aufgabe geht ja nicht verloren.“
Monz ist heute Sprecher des Landesverbands Sonderpädagogik. Vor 24 Jahren war er Lehrer einer der ersten Außenklassen im Land. In Außenklassen werden Schüler einer Sonderschule als externe Gruppe an einer allgemeinen Schule unterrichtet. Außenklassen gibt es seit fast einem Vierteljahrhundert im Südwesten, und damit kenne man das Thema Gruppeninklusion durchaus. „Die meisten meiner Schüler sind heute gar nicht in meinem Schulgebäude“, sagt Monz. Gruppeninklusion sei sinnvoll, damit Sonderpädagogen nicht zu Dauerpendlern zwischen einzelnen Standorten würden.