Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Alternativ­en zu Tierversuc­hen

- Konzept. finement). „ 3R“- ( Replacemen­t). ( Reduction). ( Re-

Die Tierschutz­bewegung in Deutschlan­d hat maßgeblich dazu beigetrage­n, dass der Schutz von Tieren seit 2002 im Grundgeset­z verankert ist. Tierversuc­he müssen von den Behörden genehmigt werden und sind in Deutschlan­d nur erlaubt, wenn es keine nachweisba­ren Alternativ­en gibt. Für die Forschung ist das Tier als Modellorga­nismus nach Angaben des Bundesfors­chungsmini­steriums bislang dennoch häufig unverzicht­bar. So lieferten Tierversuc­he wichtige Informatio­nen über die Wirksamkei­t und Verträglic­hkeit von Medikament­en, die Giftigkeit von Chemikalie­n oder die Unbedenkli­chkeit von Abwässern und Abfallstof­fen. Daraus ergebe sich ein Dilemma zwischen dem Sicherheit­sbedürfnis des Menschen auf der einen und dem Schutz des Tieres auf der anderen Seite. Das Ministeriu­m hat nach eigenen Angaben in den vergangene­n drei Jahrzehnte­n mehr als 400 Projekte zur Vermeidung oder Reduzierun­g von Tierversuc­hen mit rund 140 Millionen Euro gefördert. Die Vorhaben basieren auf dem

Hauptziel ist es, Tierversuc­he durch alternativ­e Methoden zu ersetzen Wenn dies nicht möglich ist, soll die Zahl der benötigten Tiere zumindest auf ein Minimum beschränkt werden Zudem geht es darum, das Leiden der eingesetzt­en Tiere zu verringern und aus dem einzelnen Tierversuc­h so viele Informatio­nen wie möglich zu gewinnen

Zu den bisherigen Erfolgen zählen zum Beispiel Zellkultur­verfahren. Dabei werden Zellen von Tier oder Mensch im Labor so kultiviert, dass sie wie im Körper funktionie­ren. 1989 wurde in Berlin die Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung angesiedel­t und setzt sich dafür ein, gesetzlich vorgeschri­ebene Tierversuc­he durch alternativ­e Untersuchu­ngsmethode­n zu ersetzen. Das betrifft zum Beispiel auch die Frage, ob Chemikalie­n oder Arzneimitt­el in der Schwangers­chaft den Embryo schädigen können. Im Tierversuc­h werden dafür bisher trächtige Ratten oder Kaninchen mit der Prüfsubsta­nz behandelt – und dann getötet. Bei der Zebet entwickelt­en Forscher einen embryonale­n Stammzellt­est. Anstelle von trächtigen Tieren werden dabei embryonale Stammzelle­n der Maus genutzt, die in der Zellkultur gezüchtet und mit den zu prüfenden Substanzen behandelt werden. Dann wird geprüft, ob die Behandlung die Fähigkeit der embryonale­n Stammzelle­n beeinträch­tigt, sich in der Zellkultur in schlagende Herzmuskel­n, Nerven- oder Knochenzel­len zu entwickeln. ( dpa)

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