Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Wangener Fachkliniken selbstbewusst
Spezialeinrichtung am Vogelherd investiert Millionen in die Erweiterung ihres Angebots
- Das angepeilte Umsatzziel zwar knapp verpasst, dafür ein erneut sehr respektables Bilanzergebnis. Die Waldburg-Zeil-Fachkliniken Wangen schauen insgesamt zufrieden auf das abgelaufene Jahr zurück. Für 2015 hat sich die Spezialeinrichtung am Vogelherd viel vorgenommen. „Wir wollen die unangefochtene Nummer eins in der Region werden, in dem wir unseren Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern entscheidend ausbauen“, sagt Krankenhausdirektor Harald Becker.
Mit einem Gesamtumsatz von 38 Millionen Euro haben die Fachkliniken Wangen vergangenes Jahr zwar ein ordentliches Ergebnis erzielt, sind aber um eine Million unter der angestrebten Marke von 39 Millionen Euro geblieben. Als Ursache hierfür nennt Harald Becker die hohe Personalfluktuation, die „größtenteils durchgeführt werden musste“. „Neun Ärzte sind von Bord gegangen“, so der Krankenhausdirektor. „Aufgrund des fehlenden Personals konnten wir der hohen Patientennachfrage im Akut-Bereich nicht nachkommen. Sechs Wochen war sogar eine ganze Station geschlossen.“
Die Folge: Die Fallzahlen bei den erwachsenen Patienten der Medizinischen Klinik sank um rund 500 auf knapp 7700, wodurch allein der Akutbereich einen Umsatzrückgang von etwa einer Million Euro verzeichnete. Völlig anders die Situation in der Rehakinderklinik: Mit einer Rekordauslastung von 96 Prozent und einem Umsatzanstieg um 500 000 Euro auf 10,8 Millionen Euro war 2014 das bislang erfolgreichste Jahr in der Klinikgeschichte. „Und das gegen den bundesweiten Trend“, wie Alwin Baumann, stellvertretender Krankenhausdirektor, bemerkt.
Parallel dazu haben die Fachkliniken ihre Medizinische Klinik in den vergangenen Monaten neu ausge- richtet und personell auf ein neues Fundament gesetzt. Die Arztstellen sind wieder besetzt, mit Professor Christian Kähler wurde zum 1. Januar ein renommierter Chefarzt für die Pneumologie gefunden. Und mit dem neuen „Lungenzentrum SüdWest“setzt der Klinikverbund am Vogelherd auf noch mehr Vernetzung seiner Fachdisziplinen (die SZ berichtete).
Diese Aufbruchstimmung setzt sich bei den geplanten Investitionen fort. Allein in den Bestand stecken die Fachkliniken heuer wieder knapp vier Millionen Euro. Im Frühjahr ist dann Start für den Neubau und die Sanierung des Kind-Mutter-Gebäudes. Dieses neunmonatige Projekt wird insgesamt sechs Millionen Euro kosten und soll den Familien beim Aufenthalt künftig mit Appartements einen modernen Komfortbereich bieten. Ende 2015 beginnt mit dem Treppenhaus der Umbau des Haupthauses, der insgesamt zwölf Millionen Euro kostet und bis 2018 abgeschlossen sein soll. „Wir sind damit in der Lage, unser hohes Niveau noch weiter zu entwickeln“, fasst Becker zusammen. „Es geht jetzt darum, uns von anderen Kliniken, die in diesem Bereich ebenfalls aktiv sind, weiter abzusetzen.“
Höheres Umsatzziel, höhere Personalkosten
Das gilt auch für die wirtschaftlichen Zielsetzungen. Angepeilt ist für 2015 ein Gesamtumsatz von 40 Millionen Euro. „Das müssen wir auch schaffen“, sagt Harald Becker und verweist auf die zu erwartende Steigerung bei den Personalkosten, die bei den Fachkliniken Wangen dieses Jahr mit rund 900 000 Euro zu Buche schlagen. Dennoch blickt Becker zuversichtlich in die Zukunft: „Die Fachkliniken Wangen sind nach wie vor ein gesundes Unternehmen. Ziel bleibt, der ökonomisch erfolgreichste Standort der Waldburg-Zeil-Gruppe zu sein.“