Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Polizei stellt 860 falsche Fünfziger sicher
Zwei Memminger sollen auch in Lindau gefälschte Banknoten in Umlauf gebracht haben
(dik) - Die Polizei hat die Fälscher, die vergangenes Jahr auch in Lindau falsche 50-EuroScheine in Umlauf gebracht hatten, geschnappt. Unklar ist aber noch, wer das Falschgeld hergestellt hat.
Nach mehrmonatigen akribischen Ermittlungen ist der Falschgelddienststelle des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) ein Schlag gegen Falschgeldverbreiter aus dem Allgäu gelungen. In Lindau und anderen Orten des Allgäus waren auffällig oft falsche 50-EuroScheine aufgetaucht, die allesamt die Banknotennummer S20175422632 trugen. Bei diesen Banknoten handelte es sich um professionelle Druckfälschungen.
Zwei Verdächtige bereits im September festgenommen
Bereits im September hat die Polizei in Kempten nach öffentlicher Fahndung und Hinweisen aus der Bevölkerung zwei Tatverdächtige festgenommen, denen die Beamten mindestens 35 Taten nachweisen konnten.
Nach weiteren Ermittlungen haben die Beamten des LKA im Februar bei einer Wohnungsdurchsuchung in einer Memminger Wohnung 860 falsche 50-Euro-Scheine sichergestellt. Bei der Durchsuchung waren ein Diensthundeführer und sein Banknotenspürhund Kayla von der Diensthundestaffel des Polizeipräsidiums Münchens dabei.
Die Polizei nahm einen 50-jährigen Arbeitslosen und seine 44-jährige Freundin fest und führte sie auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen dem Haftrichter vor, der sie bereits in Untersuchungshaft geschickt hat.
LKA sucht noch nach der Fälschungswerkstatt
Seit der Festnahme ist die Zahl der Geldfälschungsdelikte im Allgäu bereits merklich zurückgegangen, teilt die Polizei mit. Allerdings dürften sich noch wenige Falschnoten aus dieser Charge im Zahlungsverkehr befinden.
Trotz des Erfolges geht für die Ermittler der Falschgelddienststelle beim LKA die Suche weiter. In Zusammenarbeit mit Europol suchen die Beamten nun nach der Herkunft der falschen Geldnoten.