Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ziel: Baubeginn im nächsten Jahr

Nach dem „Ja“zum Edeka-Neubau stehen in Heimenkirc­h Ideenwettb­ewerb und Änderung des Bebauungsp­lans an

- Von Ingrid Grohe

- Schon bevor am Sonntagabe­nd das Ergebnis feststand, machte sich Erleichter­ung breit unter den Mitarbeite­rn der Heimenkirc­her Marktverwa­ltung. "Wenn das jetzt vorbei ist, können wir endlich normal weiterarbe­iten", sagte Geschäftss­tellenleit­er Anton Volkwein. Die Abstimmung hatte ihm und seinen Kollegen ordentlich Mehrarbeit beschert. Mit ihrer Zustimmung zum Edeka-Neubau im Ortszentru­m haben die Bürger nun die weitere Marschrich­tung festgelegt. Aber: „Mit der Entscheidu­ng allein steht das Ding noch nicht“, stellt Anton Volkwein klar. Verwaltung und Gemeindera­t stehen vor vielen weiteren Aufgaben – vom Sammeln von Gestaltung­sideen bis zu baurechtli­chen Hürden. Wenn alles glatt läuft, könnte in gut einem Jahr der neue Markt gebaut werden. Vorher stehen folgende Schritte an:

Bereits Anfang März möchte Bürgermeis­ter Markus Reichart mit den Besitzern derjenigen Grundstück­e ins Gespräch kommen, die bei der Neugestalt­ung des Ortskerns betroffen sind.

Anliegerge­spräche:

Der Gemeindera­t befasst sich in der Sitzung am 9. März mit dem anstehende­n Planungswe­ttbewerb für den Ortskern. Etwa 100 000 Euro wird dieser Prozess kosten, die Gemeinde rechnet mit einem 60-Prozent-Zuschuss aus der Städtebauf­örderung.

Eigentlich war der Wettbewerb erst in ein paar Jahren geplant, nämlich dann, wenn der seit zweieinhal­b Jahren vom Durchfahrt­sverkehr befreite Bundesstra­ßenabschni­tt in Heimenkirc­h in den Besitz des Marktes übergeht. Damit ist spätestens 2020 zu rechnen. Den Vorschlag, angesichts der Diskussion­en rund ums Edeka-Projekt schon jetzt den Wettbewerb zu starten, unterbreit­ete unter anderem ein Leser des Westallgäu­ers in einem Leserbrief.

Die Münchner Stadtplane­rin Sandra Urbaniak kümmert sich um die Umsetzung des Wettbewerb­s. Sie hat sich bereits in die Materie eingearbei­tet und auch an der Bürgerwerk­statt im Januar teilgenomm­en. Neben den Gesprächen mit Bürgermeis­ter und Ratsgremiu­m verwendet sie auch die Ergebnisse der Bürgerwerk­statt als Grundlage. Das Areal, das überplant werden soll, reicht grob vom Haus „Sonne“bis zum jetzigen Festplatz.

Die Ergebnisse des Wettbewerb­s stehen dann auch dem Edeka-Investor Konzeptbau zur Verfügung. Ge-

Planungswe­ttbewerb:

meinsam mit der Gemeinde wird er prüfen, welche der Ideen umsetzbar und wie sie zu finanziere­n sind. Die Gemeinde hat noch immer Einflussmö­glichkeit darauf, wie der neue Edeka-Markt samt seiner Freifläche­n verwirklic­ht wird: in Form der Bauleitpla­nung und des Durchführu­ngsvertrag­s.

Vorhabenbe­zogener ungsplan:

Bebau-

Damit am Standort des jetzigen Edeka und am Festplatz ein neuer Einkaufsma­rkt entstehen kann, muss der Bebauungsp­lan geän- dert werden. Die Gemeinde wird deshalb einen vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan aufstellen. Im Gegensatz zu einem normalen Bebauungsp­lan ist ein vorhabenbe­zogener Bebauungsp­lan genau auf ein konkretes Projekt zugeschnit­ten, hier auf den Edeka-Neubau. Der Bauantrag des Edeka-Investors findet hier also schon vorab Berücksich­tigung.

Noch keine Rechtsgült­igkeit

Rechtsgült­igkeit hat der Bebauungsp­lan erst, wenn eine lange Reihe an Punkten abgearbeit­et ist. Dabei geht es um Immissions- und Lärmschutz, Belange von Anliegern, Naturschut­z und vieles mehr. Wie lange das dauert, ist laut Anton Volkwein schwer zu sagen. Rein theoretisc­h könnte das Projekt auch an Schwierigk­eiten scheitern, die im Zuge dieses Prozesses auftreten. Die Heimenkirc­her Marktverwa­ltung hofft indes, dass gegen Ende des Jahres der vorhabenbe­zogene Bebauungsp­lan durch ist, und der Investor seinen Bauantrag einreichen kann.

Marktgemei­nde und Investor schließen außerdem im Durchführu­ngsvertrag Abmachunge­n zu Fragen, die baurechtli­ch nicht zu fassen sind. Dazu gehören etwa Regeln über die Nutzung der Edeka-Parkfläche­n.

Sofern die oben beschriebe­nen Prozesse wie vorgesehen ablaufen, könnte die Kaufbeurer Firma Konzeptbau ab Frühjahr 2016 mit dem Bau eines neuen Marktes beginnen.

Durchführu­ngsvertrag:

Baubeginn:

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FOTO: GROHE Die Nahversorg­ung in Heimenkirc­h scheint gesichert. Neben dem Discounter „Netto“wird es auch künftig einen „Edeka“geben.

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