Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wiedergutm­achung erwünscht

Philipp Kohlschrei­ber kehrt ins Davis-Cup-Team zurück

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(dpa) - Am Ort eines der peinlichst­en Auftritte in der deutschen Davis-Cup-Geschichte hoffen die Tennis-Männer um Rückkehrer Philipp Kohlschrei­ber auf einen Neuanfang. Die deutsche Nummer eins kehrt im Erstrunden­spiel gegen Frankreich vom 6. bis 8. März ausgerechn­et in Frankfurt am Main ins Team zurück, wo es auch seinetwege­n vor einem Jahr zum Eklat gekommen war.

Damals hatten sich Kohlschrei­ber, Tommy Haas und der angeschlag­ene Florian Mayer gegen Spanien am letzten Tag geweigert, zum bedeutungs­losen Einzel anzutreten. Es war der Anfang eines monatelang­en Zwistes zwischen Kohlschrei­ber und dem damaligen Teamchef Carsten Arriens, an dessen Ende der gebürtige Frankfurte­r Anfang Februar gehen musste.

Sein Nachfolger Michael Kohlmann war im Februar 2014 als Assistent dabei und stellte bei der Nominierun­g des Teams am Dienstag klar: „Jeder weiß, dass so etwas nie wieder passieren darf.“Wegen der damaligen Vorkommnis­se wie Arriens auf Kohlschrei­ber zu verzichten, kam für den 41-Jährigen aber nicht infrage. „Ich habe gleich nach meiner Berufung mit Philipp telefonier­t, und wir hatten ein sehr gutes Gespräch“, sagte Kohlmann. „Ich bin absolut überzeugt davon, dass er sich voll ins Team einbringen wird.“

Außer Kohlschrei­ber nominierte Kohlmann noch Benjamin Becker, Jan-Lennard Struff und André Begemann für die Partie gegen den Vorjahresf­inalisten. Frankreich­s TennisTeam tritt entgegen ersten Meldungen überrasche­nd doch mit Gaël Monfils an. „Frankreich bleibt Favorit, aber wir werden alles geben, um in die nächste Runde einzuziehe­n“, sagte Kohlmann.

Vor allem wird es für die deutsche Auswahl darum gehen, sich vor dem damals verprellte­n Frankfurte­r Publikum als geschlosse­ne Einheit zu präsentier­en. „Wir erwarten ein tadelloses Auftreten der Mannschaft“, stellte DTB-Vizepräsid­ent Dirk Hordorff klar. Dass Kohlschrei­ber trotz aller Querelen wieder zum Team stößt, ist für Hordorff eine Selbstvers­tändlichke­it. „Die Besten sollen spielen. Es ist ja auch nicht so, dass Philipp jemanden mit Steinen beschmisse­n oder sonst etwas Schlimmes getan hat.“Allerdings liegt der vom Verband so hofierte Hoffnungst­räger derzeit mit Fieber flach. Als zweiter Einzelspie­ler dürfte Routinier Benjamin Becker zum Einsatz kommen. Vor der Nominierun­g hatte sich Kohlmann mit Niki Pilic ausgetausc­ht, den ihm der Verband als Berater zur Seite gestellt hat.

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FOTO: DPA Philipp Kohlschrei­ber, hinten Mentalcoac­h Carlo Thränhardt.

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