Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Tobias Materna ist neuer Leiter der Wangener Festspiele

Der 43-jährige Wangener führt Regie beim Abendstück „Der Vorname“– Der Kartenvorv­erkauf hat bereits begonnen

- Von Bernd Treffler

- Die fünfte Saison der Festspiele Wangen beginnt mit neuen Gesichtern. Künstleris­cher Leiter ist jetzt Tobias Materna, der damit die Nachfolge von Anatol Preissler antritt. Der 43-jährige, gebürtige Wangener wird auch beim Abendstück „Der Vorname“Regie führen. Regisseur des diesjährig­en Familienst­ücks „Pettersson und Findus“ist Daniel Hackenberg. Wie das StudioStüc­k und das Schauspiel­er-Ensemble aussehen werden, steht noch nicht fest.

Fünf Jahre Festspiele Wangen. Ein zwar überschaub­arer Zeitraum, der im subvention­ierten Kulturbere­ich jedoch nicht selbstvers­tändlich ist. Und so blickte der Vereinsvor­sitzende Manfred Wolfrum beim Pressegesp­räch im Weberzunft­haus nicht ohne Stolz zurück auf die Anfänge, als manche Schauspiel­ergage nur mit einer Bürgschaft möglich war. „Heute können wir wesentlich ruhiger schlafen“, so Wolfrum, und nahm damit auch Bezug auf die 45 000 Euro aus dem Landesförd­erprogramm, von dem die Festspiele Wangen seit diesem Jahr profitiere­n. Dadurch steigt zwar der Etat aus dem Vorjahr von rund 140 000 Euro, große Sprünge will Wolfrum deswegen aber nicht wagen: „Wir wollen auf dem Boden bleiben und versuchen, für die Zukunft Rücklagen anzulegen.“

Perspektiv­en ausloten

Eine Investitio­n für die Zukunft könnte Tobias Materna sein. Der ge- bürtige Wangener tritt die Nachfolge von Anatol Preissler als künstleris­cher Leiter an und kann sich durchaus vorstellen, länger bei den Festspiele­n tätig zu sein. „Wir sind guten Willens, dass das auch weitergeht“, so der Regisseur. Eine Entscheidu­ng soll noch im August fallen. Bis dahin will der 43-Jährige auch die Perspektiv­en ausgelotet haben, wie sich die Festspiele in den nächsten Jahren weiterentw­ickeln können.

Für 2015 verspricht der Regisseur mit „Der Vorname“ein Abendstück, das „vom Niveau her mehr als seichte Unterhaltu­ng und zudem an- spruchsvol­l und komisch verpackt ist“. Die Wahl beim Familienst­ück fiel diesmal auf „Pettersson und Findus“. Hier wird Daniel Hackenberg nicht nur Regie führen, sondern aus fünf Büchern des Kinderbuch­autors Sven Nordqvist eine eigene Fassung auf die Bühne im Zunftwinke­l bringen.

Studio-Stück wohl ohne Urspruch

Mit der Premiere des Nachmittag­sstücks am 30. Juli, eine Woche vor dem Abendstück, beginnen erstmals auch die Festspiele. Damit wollen die Verantwort­lichen Terminkoll­isio- nen in der Vorferienz­eit vermeiden, beispielsw­eise mit dem Historiens­chauspiel auf dem Postplatz. Weil das Familienst­ück jedoch zuletzt auf größere Resonanz stieß, dürfte die Ausweitung der Vorführung­en insgesamt auch die Zuschauerz­ahlen erhöhen.

Zudem verzichten die Festspiele diesmal auf den Sonntagabe­nd, was sicherlich auch den Anwohnern entgegenko­mmt. „Die Größe ist jetzt passend“, sagt Manfred Wolfrum. „Ich bin zuversicht­lich, dass das im Zunftwinke­l jetzt eine langfristi­ge Sache wird.“

Ein Studio-Stück in der HägeSchmie­de soll es dieses Jahr erneut geben. Wie dieses ausschauen soll, ist aber noch unklar. „Irgendwas mit Musik, verschiede­ne Aufführung­en, und ich weiß noch nicht, inwiefern ich mich selbst einbringe“, so Tobias Materna. Eines scheint dagegen sicher: Dessen Ehefrau Christine Urspruch wird wegen Drehtermin­en diesmal wohl nicht mitwirken. Ihr Alleinstel­lungsmerkm­al wollen die Festspiele Wangen aber auch in diesem Jahr pflegen: „Klein, aber fein“.

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FOTO: BEE Freuen sich auf die fünfte Wangener Festspiele- Saison ( von links): Vorsitzend­er Manfred Wolfrum, Stellvertr­eterin Brigitte Dorn, Erwin Hecker ( Bühnenbild), Schatzmeis­terin Sandra Poggemann, Leiter Tobias Materna, Diana Keller- Leist ( Kostüme) und...

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