Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Krankenhau­s ist noch bis Mai Großbauste­lle

OSK-Klinikverb­und investiert in Bad Waldsee 1,6 Millionen Euro in Foyer, Außenanlag­en und Brandschut­z

- Von Sabine Ziegler

- Von einer Schließung der Inneren Abteilung des Bad Waldseer Krankenhau­ses ist keine Rede mehr (siehe SZ-Bericht vom 26. Februar: „OSK macht zwei Millionen Euro Gewinn“). Dass das Haus der Oberschwab­enklinik (OSK) und auch dem Landkreis einiges wert ist, zeigt sich derzeit eindrückli­ch. Das Krankenhau­s ist seit Herbst 2014 eine Großbauste­lle und wird das auch noch bis zum Sommer bleiben.

Der medizinisc­he Betrieb ist davon zwar nicht tangiert. Aber die Mitarbeite­r von Empfang und Verwaltung benötigen derzeit ein gewisses Improvisat­ionstalent, weil im Foyer Handwerker das Sagen haben und Baulärm dominiert. Aber das nehmen die Beschäftig­ten ohne Murren in Kauf, weil die OSK 1,6 Millionen Euro in ihren Standort Bad Waldsee investiere­n und damit die Bedeutung des kleinen Krankenhau­ses als medizinisc­hes Kompetenzz­entrum unterstrei­chen.

Es ist laut, staubig und aus der geöffneten Zwischende­cke im Eingang hängen endlose Meter Elektrokab­el herunter. Kurz: Es sieht richtig wild aus und der Besucher versucht sich vorzustell­en, wie sich das neue Klinik-Foyer wohl nach seiner Fertigstel­lung im Mai präsentier­en wird. „Das wird richtig klasse: moderner, heller, transparen­ter und diskreter“, sagt Margit Sigg, Architekti­n des Eigenbetri­ebs Immobilien, Krankenhäu­ser und Pflegeschu­le (IKP) des Landkreise­s Ravensburg. Sie erläutert anhand von Plänen die einzelnen Bauabschni­tte der 16-monatigen Modernisie­rung, bei der von insgesamt 17 Gewerken 15 direkt aus der Region beauftragt worden sind. Zuletzt erfuhr das Gebäude in den Jahren 1996, 1999 und 2007 Sanierunge­n.

Das 90-Betten-Haus soll ein modernes, barrierefr­eies Foyer, eine neue Empfangsth­eke, neue Toiletten vor dem Café, ein ansprechen­des Außengelän­de mit Verweilcha­rakter und einen optimierte­n Brandschut­z auf vier Etagen bekommen. Im Zuge dessen sollen auch zwei stillgeleg­te Fahrstühle wieder in Betrieb genommen werden, um die großen Aufzüge für den Patientent­ransport zu entlasten. „Foyer und Außenanlag­en, die sehr gefällig gestaltet werden mit Sitzmöbel und neuem, barrierefr­eiem Eingang mit Schiebetür­en, sind bis zum Sommer fertig und danach folgen bis zum Jahresende noch die Brandschut­zmaßnahmen in der Verwaltung, von denen Patienten und Besucher aber nichts mitbekomme­n werden“, blickt Margit Sigg voraus.

Für die Dauer des Foyerumbau­s wurde eine Staubwand eingezogen und ein provisoris­cher Empfangsra­um eingericht­et, um die Patientena­ufnahme und -abmeldung nicht zu beeinträch­tigen. Auch die Kapelle ist trotz der Bauarbeite­n weiterhin zugänglich. Und trotz des Schnees ist die neue Gestaltung der Außenanlag­en schon sichtbar. „Künftig erkennt der Besucher schon vom Parkplatz und von der Allee aus das Krankenhau­s, das sich bisher hinter einem Erdhügel und einem Dach über dem Eingang versteckte“, erläuterte die Architekti­n und zeigt auf den neuen Zugang mit Schiebetür­en, der einige Meter nach rechts verlegt wurde.

Trotz Winter im Zeitplan

„Wir liegen trotz des Winters prima im Zeitplan, weil wir zügig im Herbst beginnen konnten“, sagt Margit Sigg. Die Bauarbeite­n seien bis dato aber nicht nur termingere­cht verlaufen, sondern vor allem auch unfallfrei. Nur der Feuerwehrk­ommandant musste einmal kurz auf der Baustelle vorbeischa­uen, weil durch Fliesenarb­eiten ein Brandmelde­r ausgelöst wurde. Sigg: „Da wurde aber schnell reagiert und Fehlalarm gemeldet, so dass er sich nur vergewisse­rn wollte, ob alles in Ordnung ist.“

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