Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Nichts passt

Langläufer­innen werden bei Norwegens Triumph Staffel-Sechste – Carls Stürze nehmen früh alle Chancen

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(dpa/SID) - Marit Björgen feierte mit der norwegisch­en Fahne in der Hand ihr Team ... und sich selbst. Beim Staffelsie­g der Norwegerin­nen bei den 50. Nordischen Ski-Weltmeiste­rschaften in Falun holte sich die beste Langläufer­in der Gegenwart am Donnerstag ihr insgesamt 14. WMGold und stellte damit den Rekord von Jelena Välbe ein. Die Russin hatte von 1989 bis 1997 ebenfalls 14 Titel, allerdings insgesamt weniger Medaillen gesammelt als Björgen (17:20). Derweil suchten die deutschen Damen ein Jahr nach Olympia-Bronze wieder einmal nach Erklärunge­n – diesmal für einen sechsten Platz. „Das ist un- ser derzeitige­r Leistungss­tand. Es fehlt gerade an allem, auch am Glück. Wir sind unter unseren Möglichkei­ten geblieben“, sagte Stefanie Böhler.

„Es hat hier in Falun nichts zusammenge­passt, schade drum!“, fuhr die Frau vom SC Ibach fort, die am Tag vor ihrem 34. Geburtstag als zweite deutsche Läuferin den Wettkampf aufgenomme­n hatte. Da war in Sachen Medaille allerdings bereits alles gegen das DSV-Quartett entschiede­n: Startläufe­rin Victoria Carl, für die formschwac­he Claudia Nystad ins Team gerutscht, war mit der Aufgabe doch überforder­t. „Wir hatten gehofft, dass sie den Anschluss halten kann, aber nach zwei Stürzen war es eben nicht mehr möglich“, analysiert­e Bundestrai­ner Frank Ullrich („Eine Staffel gewinnt zusammen und verliert zusammen“) und nahm die Junioren-Weltmeiste­rin in Schutz: „Wir hatten keine Alternativ­en.“

Carl war naturgemäß sehr enttäuscht. „Das Team hatte mir gesagt, dass es hinter mir steht, aber vor dem Start habe ich vor Anspannung gezittert“, berichtete die 19-jährige Thüringeri­n, die die Tempoversc­härfung der Finninnen, Norwegerin­nen und Schwedinne­n nicht parieren konnte. 1:07 Minuten Rückstand nach fünf Kilometern bedeuteten bereits die Vor- entscheidu­ng gegen die DSV-Staffel. Da konnten auch die drei erfahrener­en Läuferinne­n nichts ausrichten. „Ich habe versucht, am vorletzten Berg zu attackiere­n“, sagte Nicole Fessel aus Oberstdorf, die wenigstens Platz vier im Visier hatte. „Aber ich bin nicht weggekomme­n, und dann fehlten mir auf der Zielgerade­n die Kräfte.“Ein weiterer vierter Platz wäre für Denise Herrmann zu viel des Schlechten gewesen. „Deshalb bin ich ganz froh, dass er das nicht geworden ist“, befand die Oberwiesen­thalerin. Dann sagte sie: „Wir dürfen uns nicht mit dem zufriedeng­eben, was wir hier gezeigt haben.“Widerspruc­h? Keiner.

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