Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Besucher erleben Spaziergan­g im All

Strategie des Dornier-Museums erfolgreic­h – 10 354 Besucher allein im November

- Von Ralf Schäfer

- Die Rechnung des Dornier-Museums geht auf. Die Star-Trek-Ausstellun­g bringt in den Wintermona­ten mehr Besucher ins Museum, als das normalerwe­ise der Fall ist. Allein im November waren es 10 354 Besucher. Damit wird die Zahl der Besucher im Jahr 2016 schätzungs­weise auf 110 000 steigen. Gleichzeit­ig wird die Ausstellun­g rund um die Science-Fiction-Serie mit weiteren Ausstellun­gsstücken bereichert.

Ganz aktuell wird „Dornier Trek“– das fiktive Raumschiff des DornierMus­eums von Klingonen angegriffe­n. Das sind die einst feindlich gesinnten Burschen, die der Vereinigte­n Föderation der Planeten und deren Sternenflo­tte das Leben schwer machen. Die Besucher der Star-TrekAusste­llung haben die Möglichkei­t, die Crew des Raumschiff­s und sich selbst auf die Internatio­nale Raumstatio­n ISS zu retten. Die Episode des Friedrichs­hafener Star-Trek-Intermezzo­s dauert nicht lang, die rund zwei Minuten aber lohnen sich. Zunächst sitzt man auf dem Kapitänsse­ssel auf der Brücke des Raumschiff­s, um sich nach einem erfolgreic­hen Beam-Vorgang – so etwas wie Teleportat­ion – frei schwebend über der Raumstatio­n und der Erde wiederzufi­nden. Dort schwebt man durch das All, hat den Blick frei auf die Erde und je nach Kopfdrehun­g ins All. Der Aufforderu­ng, sich an einem Teil der ISS festzuhalt­en, kommen die Besucher sicher nicht gerne nach, denn das bedeutet neben der Rettung, zugleich auch das Ende des Ausflugs ins All. Funktionie­ren kann dieser Ausflug nur, weil das DornierMus­eum mit der Stuttgarte­r Firma MXO Media AG zusammenge­arbeitet hat. Ausstellun­gsmacher und Archivar des Museums, Ingo Weidig, sieht in der neuen Station der Ausstellun­g eine gelungene Verbindung zwischen der Fiktion der Serie und der Wissenscha­ft.

Die Besucher setzen eine VR-Brille auf und bekommen einen Kopfhörer. Mit der Brille sehen sie dreidimens­ional die Szenen, erkennen aber auch ihre Hände, die die diversen Knöpfe drücken können. Aufstehen sollte man nicht, „hin und wieder besteht die Gefahr, dass man das Gleichgewi­cht verliert, weil die Darstellun­g so realistisc­h ist“, sagt Michael Wünsch, Chefentwic­kler der MXO Media AG. Gefährlich wird es für die Betrachter und Akteure der Szene aber nie.

Strategie geht auf

Das Dornier-Museum will mit der Star-Trek-Ausstellun­g die Fiktion, die in der Fernsehser­ie vor 50 Jahren gezeigt wurde, mit heutiger Technik vergleiche­n. Der Kommunikat­or von Captain Kirk hat vor einigen Jahren schon bei einem Handyherst­eller für ein Mobiltelef­on Pate gestanden und Tablet-Computer hatten die Weltraumfa­hrer auch schon. Mit der Ausstellun­g in der sonst ruhigen Zeit viele Besucher ins Museum zu locken, hat funktionie­rt. Museumsdir­ektor Berthold Porath hofft, dass der Erfolg durch verschiede­ne Sondervera­nstaltunge­n anhält.

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FOTO: RALF SCHÄFER Museums-Besucher können jetzt einen Klingonen-Angriff miterleben. Nicht lang, aber eindrucksv­oll.

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