Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Werners Tor reicht Leipzig nicht
RB verpasst beim 1:1 gegen Schalke die Chance, Bayern im Titelkampf noch einmal richtig unter Druck zu setzen
(SID) - Timo Werner hat den Spießrutenlauf auf Schalke erfolgreich gemeistert und RB Leipzig ein Stück näher Richtung Champions League geschossen. Der Nationalspieler, der wegen einer peinlichen Schwalbe im Hinspiel Pfiffe und Schmähgesänge ertragen musste, erzielte am Sonntag beim verdienten 1:1 (1:0) mit seinem 17. Saisontreffer (14.) die Führung. Den willensstarken Schalkern rettete drei Tage nach dem bitteren Aus in der Europa League gegen Ajax Amsterdam der überraschend aufgebotene Klaas Jan Huntelaar mit seinem ersten Liga-Tor seit mehr als einem halben Jahr zumindest einen Punkt (46.).
„Ein Riesenapplaus für die Mannschaft. Sie hat eine riesige Moral gezeigt. Es war ein Punkt für die Moral“, sagte Schalkes Trainer Markus Weinzierl bei Sky. Mit Blick auf die Strapazen aus dem Ajax-Spiel am Donnerstag lobte er: „Man hat das gemerkt. Deswegen muss man hoch genug bewerten, wie sie gebissen haben. In der zweiten Hälfte haben wir uns den Punkt verdient.“Den Sachsen fehlen bei vier ausstehenden Spieltagen noch vier Zähler zur Qualifikation für die Königsklasse, da die Verfolger Borussia Dortmund und Hoffenheim noch direkt aufeinandertreffen.
Dennoch verpassten es die Leipziger, Bayern München im Titelkampf noch mal richtig unter Druck zu setzen und den Rückstand auf den Rekordmeister auf sechs Punkte zu verkürzen. Die Bayern, die nicht über ein 2:2 gegen Mainz 05 hinauskamen und nur eins der letzten sechs Pflichtspiele gewannen, müssen am vorletzten Spieltag noch in Leipzig antreten. „Wir haben die Anfangsphase der zweiten Halbzeit verschlafen, das war ärgerlich“, sagte RB-Profi Diego Demme: „Unser Ziel bleibt die direkte Champions-League-Qualifikation.“Zum Tor von Werner sagte der Mittelfeldspieler: „Das war die passende Antwort von Timo.“
Schalke 04 dürfte am Ende einer Frustwoche mit dem 1:2 bei Schlusslicht Darmstadt und dem Aus in der Europa League wohl die Gewissheit haben, erstmals seit acht Jahren den Europacup zu verpassen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf den sechsten Platz – der Relegationsrang ist genauso weit entfernt.
Um dies zu vermeiden, wollte Weinzierl sein Glück in der Offensive finden und bot erstmals gemeinsam die Angreifer Guido Burgstaller und Huntelaar in der Startelf auf, der Routinier aus den Niederlanden hatte seinen ersten Liga-Auftritt von Beginn an seit September. Und eine Minute nach Wiederanpfiff war Huntelaar zur Stelle, köpfte völlig freistehend ein und sicherte seinem Team zumindest einen Punkt.