Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Ein Festgefühl, eine Vision für die Stadt“
Isnyer Ehepaar plant Schlosshof-Konzert mit dem „Trio Australasia“
- Der Traum: Der Innenhof des Isnyer Schlosses ist ins dämmrige Licht der Juli-Abendsonne getaucht. Damen in festlichen Gewändern stehen plaudernd beisammen, das leise Klirren der Sektgläser schwirrt über ihren wohlfrisierten Häuptern. Dezent-festlich gekleidete Herren wandeln gemessenen Schrittes über rote Teppiche. Vogelgezwitscher umschmeichelt Szenerie und Gemurmel. Bis – kurz nachdem die Kirchenglocken von St. Nikolai und St. Georg „halb acht“in der lauen Sommernacht verkündet haben – verspieltleise Klaviertöne anheben – oder mit einem wuchtigen Auftakt-Akkord gegen die Schlossmauern wummern, sodann hauchend eine Querflöte einstimmt, unter deren Melodie-Linien eine Oboe getragene Läufe legt.
So oder so ähnlich könnte es am 15. Juli einhergehen, wenn dem Open Air-Konzert, das Alisa und Florian Heutmann derzeit für das stimmungsvolle Ambiente des SchlossInnenhofs planen, Wetterglück beschert ist. Das Ehepaar ist seit 2013 verheiratet und lebt in Isny. Alisa, eine virtuose Querflötistin, stammt aus Neuseeland. Oboistin Ann Blackburn hat sie „musikalisch und menschlich“an der Musikhochschule in Freiburg kennengelernt, es entstand „eine Freundschaft, in der es Spaß macht zu spielen“. Pianistin Rosemary Barnes begleitete Alisa Heutmann schon im Teenageralter als Korrepetitorin, sie sei „unheimlich leidenschaftlich, lebendig, bei ihr kommt irisches Feuer durch“.
Auf Kreuzfahrt eingespielt
„Trio Australasia“nennen sich die drei Musikerinnen, die für das Kammermusik-Konzert unter freiem Himmel „ein Potpourri frischer, sommerlicher Klassiker“von Bach, Brahms, Debussy, Dvorak, Rossini, Tschaikowsky und Anderen einstudieren werden. Als „Trio Australasia“spielten die Drei erstmals 2012 an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zusammen, in einer Zeitspanne von drei Wochen neun verschiedene Programme, während sie auf dem Pazifischen Ozean zwischen Paita in Peru und Auckland in Neuseeland unterwegs waren. „Diese intensive Zusammenarbeit lebt nun in alter Besetzung wieder auf“, erklärt Alisa Heutmann, wobei „Flöte und Oboe sich zu einem speziellen Orchesterklang vereinen“.
Ähnlich der „Löffelmusik“
Ehemann Florian zeichnet für die zweite Genussseite des Abends verantwortlich: die Bewirtung in der länger geplanten Pause sowie vor und nach dem Konzert. Verkauft werden Tappas und Getränke und Soravia-Eis. Das Konzept ist abgeleitet von einer erfolgreich inszenierten Reihe im Urlauer Gasthaus Hirsch: „Vier Gänge, dazwischen Musik und Anekdoten, etwa, als es bei der ’Löffelmusik’ russische Klänge gab, zu denen wir erzählt haben, wie Geschirr und Besteck auf einer Tafel zu arrangieren sind, denn das stammt aus Russland“, erklärt Gastronomie-Experte Heutmann. Ein anderes Mal gab es eine Suppe, die Bach in seiner Zeit als Organist in Leipzig gegessen haben soll.
„Die Menschen sollen sich wie im Wohnzimmer fühlen und das Publikum mit den Musikern interagieren“, erläutern die Heutmanns. Entsprechend wird der Schlosshof möbliert mit 500 Stühlen und Pflanzen, die die Gärtnerei Gutmair beisteuern werde. Der städtische Bauhof hilft beim Aufbau, eine Profi-Ton- und Lichtanlage soll das Ambiente vervollkommnen, das Kulturbüro organisiert Vorverkauf und Werbung. Einlass am 15. Juli ist um 18.45 Uhr, das Ende ist für 21.30 Uhr geplant. Wenn die Anwohner einer After-ShowParty zustimmen, soll die Jazz-Band der Jugendmusikschule auftreten.
„Die Stadt hilft, wir finanzieren privat“, erklärt Heutmann. Er hegt die „Vision eines Festgefühls im Interesse der Stadt“, konkret einer zweijährigen Konzertserie „mit professionellen Musikern“, die schon viele Jahre miteinander musizieren, zwischen denen sich Freundschaften entwickelt haben, die die Musik auf der Bühne widerspiegelt.
Das „Trio Australasia wird deshalb in den ersten beiden Juliwochen auf den Wochenmärkten in Isny, Leutkirch und Wangen kleine musikalische Schmankerl spielen, um sich und das Publikum auf das Konzert einzustimmen. Bei schlechter Witterung findet das Konzert in St. Georg statt.
Karten gibt es bereits im Vorverkauf für zehn Euro im Büro für Tourismus, Isny Marketing, Telefon 0 75 62 / 97 56 30. Mit dem Gasthaus Grenze werden Pauschalpakete für Übernachtungsgäste arrangiert. Weitere Informationen bei Veranstalter Florian Heutmann, E-Mail florian.heutmann@gmx.de, oder bei Isny Marketing, Büro für Kultur, Unterer Grabenweg 18, Telefon 0 75 62 / 9 75 63 50, E-Mail: kultur@isnytourismus.de.