Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der neue Wolfegger Anziehungspunkt
Kräuter- und Blümlesmarkt am 1. Mai entwickelt sich zum Publikumsrenner
- Zum absoluten Publikumsmagnet hat sich der Kräuterund Blümlesmarkt am 1. Mai im Bauernhausmuseum Wolfegg entwickelt. Rund drei Stunden lang ging der Verkehr im Ort nur schrittweise vorwärts, egal aus welcher Richtung man auch kam. Nach dem Eselstag und dem Museumsfest hat sich der Kräuter- und Blümlesmarkt gefühlt zum Museums-Event mit dem drittgrößten Publikumsandrang entwickelt.
Ganz schlaue Besucher kamen schon um neun Uhr auf das Wolfegger Museumsgelände. Da gab es noch Parkplätze in erreichbarer Nähe und das Gedränge ist noch nicht so groß. Von zehn Uhr an schoben sich, trotz anhaltenden und starken Regens, die Massen durch das deutlich erweiterte Angebot rund um die Zehntscheuer, bis weit ins offene Gelände hinein.
Das Angebot konnte sich aber auch sehen lassen. Angefangen von Gemüsepflanzen aus biologischem Anbau, Tomaten in unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen, über ausgefallene Blumenpflanzen, Enzian und Edelweiß, bis zu Heilpflanzen im Bereich traditioneller chinesischer Medizin, Ayurveda und Homöopathie. Eine Vielzahl von Gewürzen war im Angebot. Ob Minze in zehn verschiedenen Duftvariationen, über Currypflanze bis hin zu Zimtbasilikum war für jeden Geschmack etwas dabei. Es wurde reichlich eingekauft, daneben auch gefachsimpelt und Tipps und Erfahrungswerte von den Händlern eingeholt.
Eigentlich gibt es ja in Gärtnereien und Baumärkten, aktuell sogar in den Lebensmittelmärkten, ein reichliches Angebot an Pflanzen für Garten oder Balkon. Was also zieht die Besucher, manche auch von weit her, zum „Grünen Markt ins Bauernhausmuseum“? Nicole Prüß aus Friedrichshafen ist mit ihrer Familie treue Kundin beim Wolfegger Kräuter-und Blümlesmarkt. „Hier bekomme ich Pflanzen und Kräuter, die ohne chemischen Dünger gewachsen sind, oder Schafgarbepflanzen, die man in freier Natur nicht mehr sammeln kann“, erklärt sie mit Blick in den prallen Einkaufskorb. Egal, wie das Wetter ist, sie kommen immer.
Neben dem umfangreichen grünen Angebot gab es auch Deko-Artikel in Stein und Stahl, urige Holzmöbel aus dicken Brettern mit Rinde, Duftöle, Bienenhotels, bemalte Steine, Räucherwaren, Süßmilchmolke, Seifen oder Käse von Kuh und Ziege. Interessant auch der Naturdünger aus Schafwolle: Einmal düngen reicht für sieben Jahre. Hergestellt werden die Schafwollpellets in Brandenburg, erzählt der Händler aus Baden-Baden.