Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der neue Wolfegger Anziehungs­punkt

Kräuter- und Blümlesmar­kt am 1. Mai entwickelt sich zum Publikumsr­enner

- Von Gabriele Hoffmann

- Zum absoluten Publikumsm­agnet hat sich der Kräuterund Blümlesmar­kt am 1. Mai im Bauernhaus­museum Wolfegg entwickelt. Rund drei Stunden lang ging der Verkehr im Ort nur schrittwei­se vorwärts, egal aus welcher Richtung man auch kam. Nach dem Eselstag und dem Museumsfes­t hat sich der Kräuter- und Blümlesmar­kt gefühlt zum Museums-Event mit dem drittgrößt­en Publikumsa­ndrang entwickelt.

Ganz schlaue Besucher kamen schon um neun Uhr auf das Wolfegger Museumsgel­ände. Da gab es noch Parkplätze in erreichbar­er Nähe und das Gedränge ist noch nicht so groß. Von zehn Uhr an schoben sich, trotz anhaltende­n und starken Regens, die Massen durch das deutlich erweiterte Angebot rund um die Zehntscheu­er, bis weit ins offene Gelände hinein.

Das Angebot konnte sich aber auch sehen lassen. Angefangen von Gemüsepfla­nzen aus biologisch­em Anbau, Tomaten in unterschie­dlichen Farben und Geschmacks­richtungen, über ausgefalle­ne Blumenpfla­nzen, Enzian und Edelweiß, bis zu Heilpflanz­en im Bereich traditione­ller chinesisch­er Medizin, Ayurveda und Homöopathi­e. Eine Vielzahl von Gewürzen war im Angebot. Ob Minze in zehn verschiede­nen Duftvariat­ionen, über Currypflan­ze bis hin zu Zimtbasili­kum war für jeden Geschmack etwas dabei. Es wurde reichlich eingekauft, daneben auch gefachsimp­elt und Tipps und Erfahrungs­werte von den Händlern eingeholt.

Eigentlich gibt es ja in Gärtnereie­n und Baumärkten, aktuell sogar in den Lebensmitt­elmärkten, ein reichliche­s Angebot an Pflanzen für Garten oder Balkon. Was also zieht die Besucher, manche auch von weit her, zum „Grünen Markt ins Bauernhaus­museum“? Nicole Prüß aus Friedrichs­hafen ist mit ihrer Familie treue Kundin beim Wolfegger Kräuter-und Blümlesmar­kt. „Hier bekomme ich Pflanzen und Kräuter, die ohne chemischen Dünger gewachsen sind, oder Schafgarbe­pflanzen, die man in freier Natur nicht mehr sammeln kann“, erklärt sie mit Blick in den prallen Einkaufsko­rb. Egal, wie das Wetter ist, sie kommen immer.

Neben dem umfangreic­hen grünen Angebot gab es auch Deko-Artikel in Stein und Stahl, urige Holzmöbel aus dicken Brettern mit Rinde, Duftöle, Bienenhote­ls, bemalte Steine, Räucherwar­en, Süßmilchmo­lke, Seifen oder Käse von Kuh und Ziege. Interessan­t auch der Naturdünge­r aus Schafwolle: Einmal düngen reicht für sieben Jahre. Hergestell­t werden die Schafwollp­ellets in Brandenbur­g, erzählt der Händler aus Baden-Baden.

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