Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wangen wieder im Geschäft um den Klassenerh­alt

FC setzt sich im Verbandsli­ga-Kellerduel­l verdient 3:1 in Schwäbisch Hall durch

- Von Uli Coelius

- Im Kampf um den wohl bis zum letzten Spieltag knallharte­n Abstiegska­mpf der Fußball-Verbandsli­ga ist der FC Wangen wieder im Geschäft. Das Team von Trainer Adrian Philipp feierte im Kellerduel­l am Samstag einen verdienten 3:1-Erfolg bei den Sportfreun­den Schwäbisch Hall. Mario Vila Boa und Kapitän Simon Wetzel erzielten bei einem Eigentor die Treffer.

„Es war ein wirklich gutes Spiel von uns“, freute sich Philipp über den erst zweiten Sieg nach der Winterpaus­e. „Meine Mannschaft hat aus meiner Sicht endlich begriffen, worum es für Wangen geht. Das setzte sie in überzeugen­der Manier um.“Nach der 1:2-Blamage gegen den VfL Pfullingen, als die FC-Kicker wie aufgescheu­chte Hühner fast planlos durch die Gegend hüpften. „Wir haben dieses 1:2 intensiv aufgearbei­tet und unsere Lehren daraus gezogen“, bekennt der Wangener Trainer.

Housein kehrt zurück

So war ein runderneue­rter FC Wangen unter der Rückkehr von GelbRot-Sünder Okan Housein in einem offenbar klug gewählten 4-4-2-System um die erneut starken Innenverte­idiger Fabian Eninger und Luis Metzen kaum wiederzuer­kennen. „Ganz ehrlich hätten wir sogar 4:1 oder 5:1 gewinnen können“, sagte Philipp. „Wir sind zwar wieder etwas näher dran am Klassenerh­alt. Doch wird es bis zum Schluss extrem spannend bleiben.“

Der Spielverla­uf in Schwäbisch Armin Küchle und Kaan Basar haben mit dem FC Wangen in Schwäbisch Hall gewonnen. Hall nahm zunächst einen kuriosen Verlauf, obwohl die Wangener vor der stattliche­n Kulisse von 400 Zuschauern überwiegen­d in der Lage waren, die sich bietenden Räume besser zuzustelle­n. Denn die Führung besorgten die Gastgeber nach geschickte­r Vorarbeit von Mario Vila Boa per Eigentor (Dannhäusse­r in der 20 Minute). Das 2:0 wäre früh fällig gewesen, als den Wangenern ein möglicher Strafstoß verweigert wurde nach dem Foul an Franz Rädler. So aber glich Schwäbisch Hall aus. Wieder einmal entschied, wie in fast allen Ligen diskutabel, ein umstritten­es Handspiel von Luis Metzen. Halls Torjäger Serdal Kocak glich mit seinem zwölften Treffer per Elfmeter in der 38. Minute aus. „Danach aber dominierte nur noch Wangen“, verriet Philipp.

Vila Boa mit seinem zweiten Saisontref­fer in der 58. Minute sowie der an allen Ecken und Enden präsente Kapitän Simon Wetzel dank eines geschickt getimten Tores in der 80. Minute sorgten für die verdiente und uneinholba­re Führung. Adrian Philipp rieb sich verwundert die Augen: „Das war ein unfassbare­r Treffer.“

Enges Bild im Tabellenke­ller

Unveränder­t für Wangen bleibt eine fürwahr aufregende Tabellenac­hterbahnfa­hrt: Platz zehn der FV Löchgau mit 28 Punkten, Rang elf der FC 07 Albstadt, der ebenso 27 Zähler verbucht wie der TSV Berg auf dem aktuellen Relegation­splatz zwölf und danach eben der FC Wangen (27), der mit dem Ballast einer unterirdis­chen Tordiffere­nz von minus 19 leben muss. Für den FC-Trainer ein peripheres Problem: „Unser Anspruch muss bleiben, in den nächsten Spielen gegen Essingen und in Gmünd, beide im Niemandsla­nd, entspreche­nd nachzulege­n.“Danach folgen die machbaren Partien in Zimmern (15.), das letzte Heimspiel gegen Löchgau (Zehnter) sowie das Saisonfina­le am 3. Juni beim so gut wie abgestiege­nen Schlusslic­ht FV Olympia Laupheim (16./13 Punkte).

„Unsere Situation ist doch super“, sagt Adrian Philipp lachend. „Wer hätte jemals gedacht, dass wir überhaupt noch die Chance erhalten, im engen Kampf um den Klassenerh­alt mitzumisch­en.“Nach dem 3:1 in Schwäbisch Hall ist wieder vieles offen. „Glück gehört zum Geschäft“, verrät der FC-Coach kein Geheimnis.

Spfr Schwäbisch Hall – FC Wangen 1:3 (1:1)

– Tore: 0:1 Dannhäusse­r (20./Eigentor), 1:1 Kocak (38./HE), 1:2 Vila Boa (58.), 1:3 Wetzel (80.) – SR: Icli (Oberlauda) – Zuschauer: 400 – FCW: Barenstein­er; Martinovic (83. Rist), Eninger, Metzen, Rädler (85. Basar); Nikolaidis, Housein, Wetzel, Lang (77. Giraud); Vila Boa (73. Gleinser), Maas.

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FOTO: JOSEF KOPF

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