Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Schüler und Studenten für Integrationsprojekte belohnt
Kreissparkasse vergibt den Bildungspreis
- „Richtig Geld verdienen ist Glück, richtig Geld ausgeben ist eine Kunst. Das heute war große Kunst“. Worte des Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Heinz Pumpmeier am Ende einer Veranstaltung, bei der 10 500 Euro richtig und gern ausgegeben wurden. Bei der Verleihung des achten Bildungspreises der Bildungsstiftung der Kreissparkasse Ravensburg bestimmten fröhliche Schulkinder die Szene. Vier Preisträgergruppen teilten sich den Preis, der alle zwei Jahre an herausragende Projekte zur Förderung von Bildung und sozialer Kompetenz vergeben wird.
Der anspruchsvollen Aufgabe, Beispiele gelungener Migration aufzuzeigen, waren 22 Bewerber gefolgt. Das Kuratorium wählte drei Grundschulen aus dem Kreis sowie ein Studententeam der PH Weingarten aus. Die Ravensburger Kuppelnauschule erhielt den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis für die erfolgreiche Aufführung von Mini-Musicals. Singend und tanzend eröffneten fünf Schülerinnen aus verschiedenen Herkunftsländern mit Kostproben ihres Musicals „Krieg“.
Die Grundschule Deuchelried, Studentinnen der PH, die Weingartener Schule am Martinsberg und die Wangener Grundschule Berger Höhe stellten ihre Projekte vor.
Da geht es um die Entwicklung einer „Refugee Scout App“, die Geflüchtete bei ihren ersten Schritten in Deutschland bildhaft unterstützt (PH Weingarten), oder um eine Schule, die Anfang 2016 innerhalb von vier Wochen Raum, Material und Know-how für die Aufnahme von elf syrischen Kindern beschaffen hat (Deuchelried). „Deutsch ist nicht schwer. Nur am Anfang ein bisschen“, sagt die achtjährige Eman aus Syrien fröhlich in perfektem Deutsch. Mit Methoden wie dem täglichen einstündigen „Sprachbad“hat sie in Windeseile die Sprache gelernt, unterstützt durch den syrischen Lehrer Aisar Baladi, der selbst erst seit Kurzem in Deutschland lebt. Da geht es um die Schule am Martinsberg, die hervorragende Integrationsarbeit leistet. Und um die Grundschule Berger Höhe, die am Beispiel ihrer Sprachküche verdeutlicht, wie Zuwandererkinder beim Kochen zueinander- und in die deutsche Kultur hineinfinden.
Allen Projekten gemeinsam ist der Wunsch, die Integration von Flüchtlingen nicht dem Staat, dem Bund und „denen da oben“zu überlassen, wie es Regierungspräsident Klaus Tappeser ausdrückte, sondern als eigenes Anliegen zu verstehen. Und dabei auch einheimische Kinder für das Thema zu sensibilisieren. Wie man Kindern aus Syrien und anderswoher das Gefühl von Zugehörigkeit und Wertschätzung vermittelt, das war am Ende der „zu Herzen gehenden Veranstaltung“(Landrat Sievers) jedem klar.