Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Am Montag fällt die Entscheidung
Drei Agenturen präsentieren ihre Ideen zur künftigen Dachmarke im Gemeinderat
BAD WURZACH - Was ist Bad Wurzach? Was will Bad Wurzach sein? Und wie kann das nach außen vermittelt werden?
Drei Agenturen werden diese Fragen am Montag im Gemeinderat aus ihrer Sicht beantworten. Danach entscheidet das Gremium, wer den Auftrag zur Entwicklung einer Dachmarke und eines Erscheinungsbilds erhält. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr in Maria Rosengarten.Die Suche nach dieser Corporate Identity (CI), darin enthalten ist auch ein Logo, ist ein zentraler Bestandteil der Entwicklung des Stadtmarketings. Mit diesem soll Bad Wurzach noch attraktiver für Einheimische und Besucher werden.
Im Juli hat die Stadt 14 Agenturen aus Süddeutschland zu einer Angebotsabgabe aufgefordert. Acht taten dies. Ein Gremium wählte daraus die drei Büros aus, die sich am Montag im Stadtrat jeweils 15 Minuten lang mit ihren Ideen präsentieren werden.
Das Auswahlgremium
Dem Auswahlgremium gehörten an: die Gemeinderäte Sybille Allgaier (CDU), Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler), Michael Thum (Mir Wurzacher), Norbert Lehr (SPD), die Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Christiane VinconWestermayer, Berthold Leupolz als Vertreter der Ortschaften, Bürgermeister Roland Bürkle, Martin Tapper vom Öffentlichskeitsreferat der Stadt, Johanne Gaipl, die Leiterin der Bad Wurzach Info, und Dezernatsleiter Frank Högerle als Projektleiter.
„Die drei Agenturen, die im Endausscheid sind, waren die deutlich besten“, sagt Högerle auf SZ-Nachfrage. Die Vorauswahl im Gremium sei daher „relativ klar“gewesen. So- gar einstimmig habe man sich auf einen Favoriten festgelegt, der am Montag aber erst nach der Präsentation aller drei Agenturen dem Gemeinderat vorgelegt wird.
„Letztlich eindeutig“
„Die Summe einzelnen Punkte sprach aus Sicht des Gremiums letztlich eindeutig für einen der drei verbliebenen Bewerber“, so Högerle, der aber auch mit eine anderen Entscheidung des Rats leben könnte: „Denkbar ist eine gute Zusammenarbeit mit jeder der drei Agenturen.“
Alle drei Bewerber sehen auch eine Form der Bürgerbeteiligung vor. Dabei gehe es zwar vorrangig darum, die Bad Wurzacher über den Gang der Dinge zu informieren, sagt Frank Högerle, aber auch die Ideen der Menschen, die in der Stadt leben und arbeiten, sollen berücksichtigt werden. Wie dies geschehen wird, dies sei ein Punkt, in dem sich die drei vorliegenden Entwürfe unterscheiden, verrät Högerle.
Der Gemeinderat entscheidet
Klar hat die Verwaltung dabei aber stets gemacht: Die letzte Entscheidung, wie beispielsweise das Logo der Stadt aussehen wird, hat der Gemeinderat.
„Wir werden am Ende ein Ergebnis haben, mit dem sicherlich nicht alle zufrieden sind. Denn jeder hat ein anderes Empfinden, einen anderen Geschmack“, ist sich Högerle bewusst.
Kontroverse Diskussion
Das ist nicht zuletzt ein Wissen, das die Stadt Bad Wurzach aus der Beobachtung der Stadt Biberach gewonnen hat. Dort waren 2015/2016 Logo und Slogan entwickelt worden. „klein. stark. oberschwäbisch.“löste nach seiner Vorstellung eine umfangreiche und kontroverse Diskussion in der Bevölkerung aus. Mittlerweile hat sich die Aufregung aber gelegt, Logo und Slogan scheinen allgemein akzeptiert zu sein.
Ende 2017, Anfang 2018 wird die Agentur, die am Montag im Bad Wurzacher Rat den Zuschlag erhält, das Ergebnis ihrer Arbeit vorlegen. Danach gehe es dann an die Umsetzung, so Högerle.
Einheitliche Darstellung
Im Juni 2014 hatte die Beratungsfirma Cima den Maßnahmenkatalog zum Stadtmarketing vorgestellt, der seitdem die Handlungsgrundlage für die Stadtverwaltung, die Bad Wurzach Info und den Handels- und Gewerbeverein (HGV) ist. In der Cima- Analyse war bemängelt worden, dass die Stadt über keine einheitliche Außendarstellung verfügt.
Die Kommune müsse sich ein Selbstbild schaffen, dass sie nach außen darstellt (Corporate Identity). Auf dieser Grundlage wird das Corporate Design als einheitliches Erscheinungsbild geschaffen, das zum Beispiel ein Logo und einen Slogan enthält. So wird eine leicht identifizierbare, unverwechselbare „Marke“mit hohem Wiedererkennungswert geschaffen.
Umsetzung ab 2018
Dieses Corporate Design wird dann über die Stadtverwaltung, aber auch über die Bürger, die Unternehmen und Dienstleister einheitlich nach außen getragen – über Briefköpfe, Prospekte, Broschüren, auf Informationstafeln, Webseiten oder Plakaten. Wenn alles glatt läuft, schrittweise ab Anfang 2018.
Die öffentliche Sitzung des Gemeinderats beginnt am Montag, 14. August, um 19 Uhr in Maria Rosengarten. Auf der Tagesordnung stehen auch Fragen der Bürger und die Baugebiete Weitprechts Süd und Gottesberg II.