Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
In Biberach entstehen neue Intensivpflegeplätze
Charleston übergibt Wohn- und Pflegezentrum Lindenpark an Deutsche Fachpflege Gruppe
BIBERACH - Das Wohn- und Pflegezentrum Lindenpark in Biberach schließt Ende August seine Pforten. Die Deutsche Fachpflege Gruppe übernimmt die Anlage ab September, um sie dann zu zwei Wohngruppen für intensivpflegebedürftige und beatmete Menschen umzubauen. Zwei Jahre lang gehörte das Pflegeheim der Charleston-Gruppe aus Füssen, sie zieht sich nun am Standort Ritter-von-Essendorf-Straße 1 zurück. Beim „Haus am Gigelberg“gibt es keine Veränderung.
Hintergrund für den Betreiberwechsel ist unter anderem die neue Heimbauverordnung des Landes Baden-Württemberg. Geänderte rechtliche Rahmenbedingungen hinsichtlich baulicher Anforderungen sowie politisch neu gewünschte Wohnformen wie ambulant betreute Wohngruppen, veranlassten Charleston zu diesem Entschluss, heißt es in einer Pressemitteilung seitens des Unternehmens. Da der Lindenpark in der Region als eine etablierte Institution gelte, sei die Entscheidung allen Beteiligten schwergefallen.
25 Menschen waren in Lindenpark
Das Charleston Wohn- und Pflegezentrum Lindenpark löst daher zum 31. August dieses Jahres seinen Mietvertrag in der Ritter-von-EssendorfStraße 1 auf. Der Großteil der Bewohner hat in den umliegenden Charleston Pflegeheimen ein neues Zuhause gefunden, insbesondere in Warthausen und Biberach (siehe Info). 25 Menschen waren in der LindenparkEinrichtung bislang untergebracht.
Glücklich zeigen sich die Verantwortlichen darüber, dass für die Mitarbeiter eine Lösung gefunden worden sei. „Fast alle Mitarbeiter können in den Charleston Wohn- und Pflegezentren der Region ihre Arbeit fortsetzen“, erläutert die Sprecherin der Charleston-Gruppe, Carmen Beer.
Künftig wird es in der Anlage zwei wohnungsähnliche Einheiten geben, in der Intensivpatienten ab 18 Jahren betreut werden können. „Insgesamt sollen in Biberach rund 20 Plätze entstehen“, sagt der Akip-Geschäftsführer Bruno Mader. Die Umbauarbeiten sollen etwa zwei Monate dauern, Mitte beziehungsweise Ende November könnten dann die ersten Bewohner einziehen. Um die Vermietung kümmert sich die Deutsche Fachpflege Gruppe, die ambulante Intensivkrankenpflege der Patienten wird vom Pflegedienst übernommen.
Freude über weitere Plätze
Die Deutsche Fachpflege Gruppe, zu der auch der Pflegedienst Ambulante Kranken- und Intensivpflege (Akip) gehört, ist auf diesem Feld der Pflege kein Unbekannter. Akip ist bei der beatmungsintensiven Wohngruppe (BIWG) im Weißen Bild als Partner mit im Boot. „Der Bedarf für Intensivpflege ist in Biberach und der näheren Umgebung vorhanden“, erläutert Mader. 2016 habe man 40 Patienten aus Platzmangel ablehnen müssen, in diesem Jahr 18 Betroffene. Umso mehr freue man sich über die weiteren Plätze. Die Versorgungsform der ambulanten Betreuung in Wohngemeinschaften, die in 16 Pflegediensten der Deutschen Fachpflege Gruppe angeboten wird, erlaubt eine selbstbestimmte und dem Leben in der eigenen Häuslichkeit nahekommende Art des Wohnens. In BadenWürttemberg wurden hierfür im Jahr 2014 die rechtlichen Bedingungen geschaffen. der Ehinger Straße (Schlosspark), in Bad Schussenried in der Bahnhofstraße (Haus Regenta) und in Aulendorf am Schlossplatz (Haus am Schlossplatz). Deutschlandweit betreibt das Unternehmen 37 stationären Einrichtungen, vier Tagespflegestätten und drei ambulante Pflegedienste. (häf)