Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Gemeinderat soll bald entscheiden
Haus Friedlings muss saniert werden und braucht eine neue Verwendung
BAD WURZACH (sl) - Im Laufe dieses Jahres soll im Gemeinderat eine Entscheidung fallen, was mit dem Haus Friedlings geschehen soll, das bis vor Kurzem die Stadtbücherei beherbergte. Das teilte die Stadtverwaltung auf SZ-Anfrage mit.
Seit dem Umzug der Bücherei in Maria Rosengarten im Frühjahr dieses Jahres steht das Gebäude an der Parkstraße leer. Bevor es wieder genutzt werden kann, müsse es „definitiv saniert werden“, heißt es aus dem Rathaus, „was bei einem entsprechenden Altgebäude immer einen hohen Aufwand darstellt“.
Viel Geld nötig
Ob diese Investition die Stadt Bad Wurzach selbst tätigen wird oder ob das Haus an der Ach eventuell verkauft wird, darüber schweigt sich die Stadt bislang aus. Man habe für die künftige Nutzung die eine oder andere Idee, hat Bürgermeister Roland Bürkle mehrfach verlauten lassen, wollte sich aber stets nicht näher dazu äußern.
Das Gebäude ist laut einer Inschrift 1804 gebaut und 1979 nach Bad Wurzach versetzt worden. Wie der Bad Wurzacher Stadtführer Peter Koerver zu berichten weiß, handelt es sich bei dem Haus um einen sogenannten Fruchtkasten, einen Getreidespeicher.
Einst in Friedlings gestanden
Er gehörte zu einem landwirtschaftlichen Anwesen in Friedlings, einem Weiler zwischen Unterluizen und Knetzenweiler bei Unterschwarzach. Daher wird das Gebäude auch Haus Friedlings genannt.
Als dieses Anwesen Ende der 1970er-Jahre erweitert wurde, musste der Fruchtkasten weichen. Aus Gründen des Denkmalschutzes durfte es aber nicht einfach abgerissen werden. Da die Bauernhofmuseen in Illerbeuren, Wolfegg und Kürnbach bereits über solche Fruchtkästen verfügten, wurde er von der Stadt Bad Wurzach übernommen und am Achufer neu aufgebaut.