Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Sie kann‘s, andere müssen’s erst noch lernen“
Staatssekretär Jens Spahn und MdB-Kandidat Axel Müller machten Wahlkampf in Isny
ISNY (sz) - Auf Einladung der CDUOrtsgruppe Isny kam Besuch aus Berlin und Weingarten/Ravensburg ins Kurhaus nach Isny. Der CDUOrtsverbandsvorsitzende Marc Siebler konnte neben gut 50 Besuchern Staatssekretär Jens Spahn aus dem Bundesfinanzministerium in Berlin und den RV-Wahlkreiskandidaten Axel Müller und Christian Natterer, Spitzendkandidat auf der Landesliste für den Bundestag, begrüßen. „Ihr Besuch zeigt uns die Wertschätzung unserer Arbeit vor Ort“, sagte Siebler. Direkt an Spahn gerichtet: „Sie haben das Bild der CDU geschärft“; und an Axel Müller: „Wenn Du nach Berlin gehst, dann verlieren wir in Ravensburg einen guten Richter. Du bist hier und dort am richtigen Platz.“
Axel Müller machte in seinem Grußwort für sich selbst Werbung. „Wir werden nicht zur Rückschau gewählt, sondern zur Zukunftsgestaltung.“Er zählte auf, was in den vergangenen zwölf Jahren mit Angela Merkel geleistet wurde. Eine florierende Wirtschaft mit geringer Arbeitslosigkeit hätte die Sozialkassen gefüllt – ohne Steuererhöhung – dass jetzt Spielräume vorhanden seien, um Wohlstand in der Breite zu sichern und es in der Zukunft allen noch besser gehe. Müllers Leidenschaft gilt einer starken Wirtschaft und der Sicherheit für die Bürger. Die jetzige Bundeskanzlerin sei die Richtige am Steuer. „Sie kann’s, andere müssen’s erst noch lernen.“Jens Spahn kam direkt von Wahlkampfveranstaltungen aus dem südlichen Bayern und meinte, das bayrische und das württembergische Allgäu sei die zweitschönste Region in Deutschland, gleich nach dem flachen Münsterland, seiner ursprünglichen Heimat.
In seiner Rede sprach er die aktuellen Themenblöcke an und stellte sie ins Licht einer CDU-geführten Politik. Wirtschaft, Arbeitskräftemangel, innere Sicherheit, Gesundheit und Pflege, Flüchtlinge, Migration, Familiennachzüge, Wohnungsmangel, Verkehr, Infrastrukturfragen, schnelles Internet, Bildung, Finanzen, Zusammenhalt der Gesellschaft, Werte, Umgang mit Präsident Erdogan. „Wir haben heute in vielerlei Hinsicht und unter Führung der Bundeskanzlerin eine gute Bilanz aufzuweisen.“
Im Jahr 2002 hätte man noch in einer ‚kollektiven Depression‘ über ganz andere Probleme geredet. Wolfgang Schäuble sorge dafür, dass keine Schulden mehr gemacht werden, deshalb hätte man wieder Spielräume zur Zukunftsgestaltung. „Wir haben heute das beste Deutschland, das wir je hatten.“Europa- und Weltpolitik – da sei noch eine Menge zu bewältigen. Man dürfe sich nicht auf den Erfolgen ausruhen.
Angefragt wurde Spahn unter anderem zu seiner persönlichen Entscheidung zugunsten der „Ehe für alle.“Dieses Thema bewege alle hier, und er schwiege dazu. Es sei für ihn das Wichtigste, dass zwei Menschen in Liebe, Zuneigung und verbindlich füreinander einstehen. Wenn das selbstverpflichtend in Aussicht stehe, könnten nach seinem Verständnis von Ehe auch zwei Männer oder zwei Frauen mit allen Rechten und Pflichten heiraten, so erklärte Spahn, der selbst in einer Männerpartnerschaft lebt.
In Isny war ein Reporterteam des ZDF dabei. Die Sendung soll nach Auskunft der Reporter am Sonntag, 17. September, gleich nach den „heute“-Nachrichten ab circa 19.10 Uhr ausgestrahlt werden.