Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Aktive Ablenkung ist die schlimmste“
Theresa Schropp hat Uwe Müller von der Polizeidirektion Konstanz befragt.
Wie wird kontrolliert, ob jemand abgelenkt ist?
Kollegen stehen am Straßenrand und schauen in die Autos. Bei Unfällen kann man auch im Nachhinein das Handy kontrollieren und so nachvollziehen, ob es kurz vor dem Unfall bedient wurde.
Ist es möglich, eindeutig nachzuweisen, dass das Handy im Spiel war?
Es gibt Fälle, in denen man es nicht nachweisen kann. In diesem Fall gilt dann eben: im Zweifel für den Angeklagten. Viele geben aber auch zu, dass sie zu Zeiten des Unfalls mit dem Handy beschäftigt waren.
Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Gespräche mit den Jugendlichen etwas bringen?
Die Jugendlichen wissen, dass es gefährlich ist. Aber wenn ein Schüler schon ein negatives Erlebnis bezüglich Ablenkung durchs Handy erfahren hat und von diesem erzählt, macht das mehr Eindruck.
Wodurch lassen sich die Menschen sonst noch ablenken?
Flirten mit dem Beifahrer zum Beispiel. Ich unterscheide zwischen verschiedenen Ablenkungen, die schlimmsten und zu vermeidenden sind die aktiven Tätigkeiten. Also essen und trinken, laute Musik hören. Auch Nägel schneiden oder rasieren gehört dazu.