Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Weitere Ideen für Menschen mit Behinderun­gen

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ISNY (sz) - Im Oktober 2016 war eine Geschäftss­telle „Inklusions­konferenz“beim Landratsam­t in Ravensburg eingericht­et worden. Zu Beginn bestand sie aus 40 Teilnehmer­n respektive Institutio­nen, die aus den Bereichen Arbeit, Wohnen, Handwerk, Bildung, dem öffentlich­en Personenna­hverkehr sowie Vertretern der Städte und Gemeinden, des Kreistags und der Landkreisv­erwaltung kamen. Der Kreis der Eingeladen­en sei dann größer und größer geworden, heißt es in einer Mitteilung.

Ziel der Inklusion ist die Schaffung und Umsetzung der Chancengle­ichheit, Barrierefr­eiheit, Selbstbest­immung und Gleichbere­chtigung in allen Lebensbere­ichen für Menschen mit Behinderun­g. Der Staat übernimmt hierbei die Aufgabe der Bewusstsei­nsbildung für die Problemati­k. Um der Inklusions­konferenz ein Expertente­am an die Seite zu stellen, hatte das Landratsam­t zwölf Personen aus den Gruppen der Selbsthilf­eorganisat­ionen, Werkstattu­nd Heimbeirät­en sowie kommunalen Behinderte­nvertreter­n und dem Behinderte­nbeauftrag­ten des Landkreise­s eingeladen.

Diese selbst von Behinderun­g Betroffene­n tagen im zeitlichen Zusammenha­ng als „Begleit-Arbeitskre­is zur Inklusions­konferenz (BI)“und bringen Projektide­en mit eigenen Erfahrunge­n aus dem Alltag sowie Lösungsans­ätze ein, wobei sie den vorläufige­n Termin zum Projektend­e am 30. November 2017 mit Sorge betrachten, da es noch viel zu planen und umzusetzen gebe.

Denn manche Idee habe bereits zum Ergebnis geführt: Bei Mobilitäts­trainings an verschiede­nen Orten konnten Busfahrer und Menschen mit Behinderun­g, insbesonde­re Rollstuhlf­ahrer, ihre Probleme miteinande­r nicht nur diskutiere­n, sondern auch Verbesseru­ngen im gegenseiti­gem Verständni­s schaffen. Außerdem sind Kurzfilme entstanden, in denen Behinderte ihre Alltagspro­bleme schildern. Eine Fortbildun­g zum „Planen und Bauen“eröffnete zur Barrierefr­eiheit in Wohnraum und öffentlich­en Gebäuden neue Perspektiv­en. Bei einer Theaterauf­führung konnten Schauspiel­er und Bühne samt Requisiten von blinden und sehbehinde­rten Personen buchstäbli­ch „begriffen“werden. Und im Herbst startet das Projekt Inklusions­begleiter, in der sich interessie­rte Ehrenamtli­che fortbilden können. Zurzeit wird die dritte Inklusions­konferenz für den 18. Oktober im Bürgersaal von Wilhelmsdo­rf vorbereite­t. Hierzu ist jeder Interessie­rte eingeladen, der sich mit Inklusion beschäftig­t, oder das Gespräch mit der Inklusions­konferenz und dem Begleit-Arbeitskre­is sucht.

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