Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Metall- und Elektroindustrie warnt vor überzogenen Tarif-Forderungen
ULM - Die regionale Metallund Elektroindustrie hat bei ihrer Mitgliederversammlung am Montagabend auf eine „gute Gesamtlage“verwiesen, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen sei 2017 zwar noch stabil, sagte Mario Trunzer, Vorsitzender des Verbandes Südwestmetall Ulm. Die aktuelle Forderung der IG Metall nach einer Lohnerhöhung um sechs Prozent bei gleichzeitiger Möglichkeit die Arbeitszeit von 35 auf 28 Wochenstunden zu reduzieren, passe allerdings nicht ins Bild. „Auch wenn sich die Konjunktur derzeit gut entwickelt, profitieren hiervon aber längst nicht alle Unternehmen, „mahnte Trunzer. Eine Umfrage unter den 18 bei der Versammlung anwesenden Firmen kam zu dem Ergebnis, dass die Firmen für das Jahr 2017 von einer geringen Umsatzsteigerung von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgehen. Für 2018 schätzen fünf der Firmen ihre geschäftliche Entwicklung positiv ein, zehn gehen von einer gleichbleibenden und drei von einer negativen Umsatzentwicklung aus. „Das zeigt wie unterschiedlich sich die regionale Metallund Elektroindustrie auch in wirtschaftlich guten Zeiten entwickelt.“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer Südwestmetall Ulm. Im Bereich Personalplanung haben die Unternehmen angegeben, vorsichtiger zu planen. Als weiteres Thema des Abends stand die Digitalisierung der Industrie im Mittelpunkt. „Wir verstehen die Digitalisierung als Chance zu mehr Flexibilisierung“, unterstrich Trunzer. Jedoch seien derzeit noch viele gesetzliche Rahmenbedingungen zu starr und unflexibel. Er forderte unter anderem eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes.