Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Wunderschön, aber auch fragil“
Naturschutzzentrum Wurzacher Ried zeigt bis März 2018 Bilder aus dem All
BAD WURZACH (sl) - Bilder aus dem All sind seit Donnerstagabend im Naturschutzzentrum (NAZ) Wurzacher Ried bei Maria Rosengarten zu sehen. Die Ausstellung kann bis März kommenden Jahres täglich von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Sie wurde im Auftrag des Landesumweltministeriums von der Sternwarte Bochum zusammengestellt.
„Es wird deutlich, auf welch wunderschönem, aber auch fragilem Planeten wir leben“, sagte NAZ-Leiter Horst Weisser bei der Eröffnung mit Blick auf die Satellitenbilder. Klar erkennbar sei dabei auch, wie sich die Erde in den vergangenen Jahrzehnten verändert habe – was nicht nur zu Wetterkapriolen, sondern auch zu großen Flüchtlingsbewegungen geführt habe.
„Wir wollen die Menschen emotional berühren, damit sie sich bewusst werden, was nötig ist, um den Planeten für uns alle zu bewahren.“Ökologie, Ökonomie und Soziales müssten „dreiwertige Säulen unseres Handelns“sein, forderte Weisser.
„Wir müssen genau nachdenken, wie wir auf dieser Erde leben, damit wir weiter auf ihr leben können“, ergänzte Thilo Elsner. Leiter der Sternwarte Bochum. „Wir wollen mit diesen Bildern Symptome aufzeigen und Denkanstöße geben.“Seine Botschaft: „Wenn man versteht, dass es nur mit Nachhaltigkeit geht, und das dann auch will, dann können wir weiter gut auf unserem Planeten leben.“
Die Ausstellung zeigt unter anderem Satellitenbilder der Erde bei Nacht und bei Tag. Aber sie führt mit weiteren Aufnahmen aus Hunderten Kilometern Höhe auch deutlich Veränderungen vor Augen. Einst riesige Gewässer wie der Tschadsee oder der Aralsee verschwanden fast zur Gänze innerhalb weniger Jahrzehnte. Gletscher zogen sich in demselben Zeitraum in den Alpen und in Grönland zurück.
Gleichzeitig entstanden landwirtschaftliche Flächen da, wo einst Regenwald für eine üppige Flora und Fauna sorgte.
Was weit weg zu sein scheint, gehe uns alle an, mahnte Roland Bürkle in seiner Funktion als Stiftungsratsvorsitzender des Naturschutzzentrums Wurzacher Ried. „Hier werden Entwicklungen aufgezeigt, die sich auch auf Bad Wurzach auswirken. Daraus müssen wir lernen.“