Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Zunächst keine zusätzliche finanzielle Förderung von Physiotherapie-Schulen
STUTTGART (tja) - Das
Land wird die Schulausbildung für Physiotherapeuten zunächst nicht zusätzlich fördern. Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“richtet das Sozialministerium in den kommenden Wochen eine Arbeitsgruppe ein, die Minister Manfred Lucha (Grüne/Foto: dpa) selbst leitet.
Darin sollen Vertreter der Physiotherapeuten sowie von Finanzund Wissenschaftsministerium berechnen, wieviel Geld die privaten Schulen zusätzlich benötigen. Darin soll auch einfließen, was eine mögliche neue Bundesregierung an Rahmenbedingungen beschließt. Wenn das Land 2018 einen Nachtragshaushalt aufstellt, will die Regierung die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „wohlwollend“berücksichtigen. Sprich: Im aktuellen Plan für den Landesetat ist keine höhere Forderung festgeschrieben. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass zusätzliche Mittel nachträglich bewilligt werden.
Die Physiotherapeuten-Schulen fühlen sich benachteiligt. Wieviel Geld eine Schule vom Land bekommt, richtet sich nach Vergleichswerten. Dabei wird die private Einrichtung mit einer öffentlichen Schule desselben Typs verglichen. Die Physio-Akademien sind dabei als „sonstige Berufskollegs“eingruppiert. Damit bekommen sie 80 Prozent jenes Geldes, das ein Schüler an einem Berufskolleg kostet. Aus Sicht der Physiotherapeuten-Schulen zu Unrecht – weil die gesetzlichen Anforderungen an ihre Arbeit hoch seien und ein Platz dementsprechend teurer sei.
Das Thema hatte zu Konflikten zwischen Grünen und CDU geführt. „Wir erwarten weiterhin, dass zeitnah mehr Geld für die Physiotherapeuten-Schulen fließt“, sagte die CDU-Abgeordnete Sylvia Felder am Mittwoch. Ob jetzt oder in einem Nachtrag sei unerheblich – allerdings dürfe es keinesfalls zu einer Existenzgefährdung der Einrichtungen kommen. Im Zweifel müsse das Sozialministerium eben nachträglich für einen echten Ausgleich sorgen.