Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Leck in US-Pipeline: Fast 800 000 Liter Öl ausgetreten
AMHERST (dpa) - Umweltalarm im US-Bundesstaat South Dakota: Aus einem Leck der Keystone-Pipeline sind rund 795 000 Liter Öl ausgetreten. Nach Angaben der Betreiberfirma TransCanada wurde die Pipeline am Donnerstag abgeschaltet, nachdem ein Druckabfall bemerkt worden war. Es sei gelungen, den betroffenen Abschnitt innerhalb von 15 Minuten zu isolieren.
Das Unglück nahe Amherst in Marshall County ereignete sich kurz vor einer wichtigen Entscheidung über ein umstrittenes Schwesterprojekt, die Keystone XL. Diese Pipeline soll das gegenwärtige Keystone-System erweitern, das in der kanadischen Provinz Alberta beginnt. Am Montag wird eine Kommission in Nebraska bekannt geben, ob sie die Genehmigung für die Passage der Röhre in dem Bundesstaat erteilt.
Die Ursache des Lecks und mögliche Umweltauswirkungen wurden am Freitag noch untersucht. Ob Grundwasser verseucht worden sei, werde erst in einigen Tagen feststehen, sagte ein Sprecher.
Kritiker des Keystone-XL-Projekts sehen sich durch den Vorfall aber bereits bestätigt. Präsident Barack Obama hatte 2015 den Ausbau gestoppt. Sein Nachfolger Donald Trump machte diese Entscheidung dann jedoch rückgängig. Mithilfe der 1900 Kilometer langen Erweiterung der Röhre sollen täglich bis zu 132 Millionen Liter kanadisches Öl bis zur Küste am Golf von Mexiko gepumpt werden. Umweltschützer warnen immer wieder vor Lecks. Auch Indigenen-Vertreter äußerten sich beunruhigt, da Teile des LakeTraverse-Indianerreservats im Marshall County liegen.