Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Familienweihnacht mit Oberkrainer Musik
Beste Stimmung beim Tournee-Gastspiel von Sašo Avsenik im Isnyer Kurhaus
ISNY - Trotz Schnee, Glatteis und Regen sind am vergangenen Sonntagabend viele gekommen, das Isnyer Kurhaus ist ausverkauft, winterlichromantisch auch die Bühnenkulisse, vor der das Publikum gespannt wartet. Dann kommen Sašo (Sascho) Avsenik, der Enkel von Slavko Avsenik, dem Gründer der legendären Oberkrainer, und sein junges Ensemble auf die Bühne. Sie beginnen mit dem Trompetenecho und flotten Melodien vom Feiern und Festen, verbreiten umgehend gute Laune, das Publikum steigt mit Klatschen und Beifall sofort ein.
Wahre Begeisterung ist zu spüren, wenn die Finger von Sašo virtuos über die Akkordeontasten tanzen, wenn Klarinette und Trompete zusammen musikalisch träumen und die beiden Sänger Maja und Dejan von Liebe, Heimat und Glück singen, während bunte Schneeflocken und Lichterpunkte über die Bühne huschen.
Sašo ist nicht alleine aus seiner Heimat Oberkrain gekommen, er hat seinen Vater Gregor mitgebracht, einen begnadeten Gitarrenspieler, Schwester Monika brilliert erstmals als Sängerin, ein Cousin zeigt sich als Meister am Klavier.
An Weihnachten wird musiziert „Weihnachten war zu Hause etwas ganz Besonderes, weil dann war Opa Slavko immer daheim, die ganze Familie kam zusammen und wir haben musiziert“, verrät der sympathische Sašo, der im Alter von 25 Jahren bereits einer der Großen in der Volksmusikszene ist und auch viele Fans in Süddeutschland hat. Immer wieder hält er sich an Kompositionen seines Großvaters und geht dabei auch 30 oder 40 Jahre in der Zeit zurück. Stürmischer Beifall gibt ihm recht, Sašo weiß, was das Publikum hören will, und doch hat er seinen eigenen Stil in der Präsentation – er moderiert fein und amüsant.
Die Besetzung auf der Bühne wechselt, ebenso Walzerklänge mit rasanten Polkas. Kompositionen von Sašo oder Gregor werden gespielt, Lieder, die man in der Familie Avsenik füreinander geschaffen hat. Immer wieder erklingt das harmonische Akkordeon- und Gitarrenspiel von Vater und Sohn. Das Feuer für die Oberkrainermusik im Blut der Avseniks und des „Ansambles“wird spürbar. Und zum Durchschnaufen gibt Humorist Hubi Klamauk und Witze zum Besten.
Das Hirtenlied echt und „pur“Familie und Weihnachten sind der rote Faden des Konzertabends, passende, besinnlich-romantische Melodien werden wie Perlen daran aufgehängt. Viele erzeugen regelrecht Gänsehaut-Gefühl, vor allem das bekannte Hirtenlied, das ohne Tonverstärkung ganz echt und live vorgetragen wird.
Nicht fehlen dürfen bei der Weihnachts-Tournee der Oberkrainer klassische Weihnachtslieder, sie kommen als lockeres, englisches „Christmas-Winter-WonderlandMedley“im Oberkrainer-BigbandSound ungewohnt und dennoch sehr gut an. Mit „Sterne der Heiligen Nacht“werden schließlich alle Gäste wieder in besinnliche, leicht melancholische Stimmung zurückgeholt und wünschen sich jede Menge Zugaben.
Sašo mit Familie erfüllen die Publikumswünsche gerne und schließen stimmig mit dem Lied „Wir bleiben Freunde“– verbunden in der Musik. Übrigens: Im Publikum saß mit Ernst Hutter, dem musikalischen Leiter der berühmten Egerländer Musikanten, eine weitere Volksmusik-Ikone, auch er genoss diesen weihnachtlichen OberkrainerAbend im Isnyer Kurhaus, den sein Sohn Julian organisiert hatte.
Sašo und seine Oberkrainer spielen am 28. Januar in der Bigbox Allgäu in Kempten zusammen mit einem kleinen EgerländerEnsemble von Ernst Hutter.