Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Olympia-Medaillengewinner schießt mit
Der Russe Kirill Grigoryan siegt mit dem SV Fenken in der 2. Luftgewehr-Bundesliga
SCHLIER (sz/tk) - Mit prominenter Unterstützung hat der SV Fenken in der 2. Luftgewehr-Bundesliga zwei Siege geschafft. Der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, Kirill Grigoryan, verstärkte die Oberschwaben beim Wettkampf in Schopp. Weitere Einsätze des 25-jährigen Russen sind nicht ausgeschlossen.
Mit zwei Siegen im Gepäck kam das Luftgewehrteam des SV Fenken aus dem pfälzischen Schopp nach Hause zurück. Attraktion des dritten Wettkampftags war jedoch ohne Frage der erstmalige Start des russischen Nationalschützen und Olympiadritten Kirill Grigoryan, der seine beiden Wettkämpfe auch gewann. Grigoryan gewann in Rio de Janeiro im Finale des 50-Meter-Kleinkaliber-Wettbewerbs liegend die Bronzemedaille.
Kontakt zum Russen stellt Michael Klein her
Den Kontakt zum 25-jährigen Russen stellte Fenkens Schütze Michael Klein her, der als ehemaliger Nationalkaderschütze und Trainer am Landesleistungszentrum in Pforzheim viele Schützen kennt. „Duelle Manngegen-Mann finden viele toll, aber so einen Ligamodus gibt es nur in Deutschland“, sagt Fenkens Oberschützenmeister Georg Friedrich. „Deswegen kommen ausländische Schützen immer gerne nach Deutschland.“Weitere Einsätze von Grigoryan sind möglich. „Er war begeistert“, so Friedrich. Und Vereinsmitglied beim SV Fenken ist der Russe nun auch.
Erschreckend schwach präsentierte sich der SV Affalterbach, erster Gegner des SV Fenken. Der Absteiger hat große Personalsorgen, was sich in den Ergebnissen deutlich widerspiegelte. Alle fünf Fenkener Schützen gewannen ihre Begegnungen deutlich zum 5:0-Erfolg.
Wesentlich spannender, als das Ergebnis vermuten lässt, war das Duell gegen den SV Wiesensteig. Grigoryan auf Position eins des SVF gewann mit 392:385 klar gegen Michael Wörz. Markus Abt auf Position zwei hatte zwar nicht seinen stärksten Tag erwischt, gewann aber dennoch mit 385:382 gegen Tom Unger. Miriam Friedrich auf Position drei, die ihr erstes Match noch klar gewonnen hatte, unterlag mit 383:387 gegen Anita Mangold – es stand nur noch 2:1 für Fenken. Gregor Stabel auf Position vier machte es besonders spannend.
Bad Wurzacherin Westermayer gewinnt ihr Match
Bis zum 35. von 40 Schuss lag er knapp hinter seinem Gegner Tobias Müller. Dann hatte dieser einen kleinen Leistungseinbruch, was Stabel sofort ausnutzte und mit 386:386 gleichzog. Hier musste also das Stechen entscheiden. Die Bad Wurzacherin Catharina Westermayer auf Position fünf steigerte sich nach mäßigen 384 Ringen in ihrer ersten Begegnung deutlich und gewann ihr Match mit 389:378. Damit stand der Sieg für Fenken fest, und Stabel konnte ohne großen Druck in sein Stechen gehen, das er auch prompt gewann. Am Ende stand es 4:1 für Fenken. Der SVF schoss sich damit in der Tabelle der 2. Bundesliga auf den vierten Platz nach vorne.
Am letzten Wettkampftag im Januar warten im Tabellenzweiten Königsbach und dem Drittplatzierten Leingarten noch zwei harte Brocken auf die Fenkener. Mit zwei Siegen wäre für die Oberschwaben sogar noch ein Relegationsplatz zur 1. Bundesliga möglich.