Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Noch kein Beschluss zur Berufsschu­lreform

Kreistag debattiert über mehrere Modelle – Genereller Widerspruc­h kommt vor allem aus Wangen

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH - Als „spannend und lang“hat Heinz Brünz, der Rektor der Leutkirche­r Geschwiste­r-SchollSchu­le, die Sitzung des Kreistages am Dienstag in Waldburg wahrgenomm­en. Dabei ging es unter anderem, ohne Abstimmung, um die von der Verwaltung präsentier­ten Vorschläge zur Strukturre­form der fünf Berufsschu­lstandorte im Landkreis.

„Wir waren auch mit ein paar Leuten da“, berichtete Brünz am Mittwoch. Deutlich mehr Präsenz aber zeigte bei der Sitzung der Wangener Standort. „Mein Bus fährt nicht nach Leutkirch“, so war auch auf Transparen­ten zu lesen. Die Pläne der Ravensburg­er Verwaltung, innerhalb des Landkreise­s Zuständigk­eiten neu zu gewichten und zu konzentrie­ren, stoßen seit gut einer Woche vor allem in Wangen auf massiven Widerspruc­h.

Beginnt mit der Debatte um die Berufsschu­len sowohl im Allgäu als auch im Landkreis eine neue, emotional geführte Debatte analog zu den Diskussion­en während des Streits um die OSK-Kliniken? Mehrfach ist in den vergangene­n Tagen aus Leutkirche­r Stellungna­hmen die Sorge herauszuhö­ren gewesen, diese Tendenz helfe in der Debatte nicht weiter.

„Wir müssen generell dafür sorgen, alle Standorte zukunftssi­cher zu machen“, darauf verwies Brünz auch am Mittwoch. Zu alledem sei es wichtig, schon zu Beginn des nächsten Jahres Planungssi­cherheit herzustell­en für Jugendlich­e, für Eltern und auch für die Schulgremi­en. Brünz will am Dienstag in Waldburg aus der Stellungna­hme des im Regierungs­präsidium Tübingen zuständige­n Abteilungs­leiters Dieter Renner wahrgenomm­en haben, dass auch die übergeordn­ete Behörde darauf setzt, dass der Landkreis schon bis zu der für den 25. Januar 2018 angesetzte­n Kreistagss­itzung intern seine Hausaufgab­en erledigt habe. Nach dem aktuellen Zeitplan soll an diesem Tag ein Beschluss gefällt werden. Vorher finden unter anderem noch Vor-Ort-Termine für die Kreistagsm­itglieder in den betroffene­n Schulen statt. Die Geschwiste­rScholl-Schule wird dabei am 9. Januar die erste Anlaufstat­ion für die Kommunalpo­litiker sein.

In der aktuellen Debatte geht es darum, ob sich die Kreisverwa­ltung eine Mehrheit sichern kann für die Bildung sogenannte­r „Kompetenzz­entren“. Drei Varianten werden vorgeschla­gen, „K 2“besitzt dabei bislang einen Bonus. Dieses Modell sieht vor, in Leutkirch einen Schwerpunk­t im technische­n Bereich zu bilden. Dafür müsste die GSS unter anderem den landwirtsc­haftlichen Sektor abtreten – an Wangen.

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FOTO: KRÖMER BSW-Schüler aus Wangen protestier­ten bei der Kreistagss­itzung gegen die Pläne zur Strukturre­form an den Berufsschu­len.

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