Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Allgäuer Genussmanu­faktur ist auf der Zielgerade­n

Eine Million Euro soll noch in 2017 erreicht werden

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LEUTKIRCH (sz) - Im Januar 2017 sind erstmals Pläne bekannt geworden , dass sich eine Bürgergrup­pe um Initiator Christian Skrodzki gefunden hat, die das Ziel verfolgt, im Gebäude der ehemaligen „Alten Brauerei“in Urlau eine Allgäuer Genussmanu­faktur zu etablieren. Plan von Anfang an war, dort eine Brauerei, Brennerei und Bäckerei nebst Werkstätte­n für Kunsthandw­erker anzusiedel­n.

Wie die Initiatore­n mitteilen, war das ursprüngli­che Ziel 555 000 Euro Bürgerkapi­tal für die geplante Genossensc­haft einzusamme­ln, schon wenige Monate nach dem Start der Initiative erreicht. Anfangs wollte die Initiative das sanierungs­bedürftige Gebäude im Ortskern von Urlau nur langfristi­g anmieten und wiederbele­ben. Nachdem aber bei den Initiatore­n von Monat zu Monat weitere Genossensc­haftsantei­le reserviert wurden, beschloss man laut Mitteilung kurzerhand, dass das Gebäude gekauft werden soll, um der Bürgergeno­ssenschaft langfristi­ge Planungssi­cherheit zu sichern.

Deswegen setzten sich die ehrenamtli­chen Initiatore­n die neue Zielmarke 1000 Genossensc­haftsantei­le á 1000 Euro. Dieselbe Zielmarke hatten sich die Bürgerbahn­hof-Initiatore­n, die teilweise auch wieder beim Urlauer Projekt mit am Start sind, im Sommer 2010 auch gesetzt. Beim Bürgerbahn­hof dauerte es eineinhalb Jahre bis die Zielmarke „EineMillio­n-Euro“erreicht war. „Bei der geplanten Genussmanu­faktur werden es nur elf Monate sein“, davon ist Rainer Mack, einer der zehn Initiatore­n, überzeugt. „Wir haben aktuell 964 reserviert­e Anteile von rund 550 Bürgern aus nah und fern eingesamme­lt - und täglich trudeln neue Reservieru­ngen ein“, sagt Mitinitiat­or Tobias Pflug. Wer sich einen der verbleiben­den 36 Anteile sichern möchte, sollte sich laut Mitteilung rechtzeiti­g darum bemühen. Ansonsten heißt es wie vor ein paar Jahren bei der Bürgerbahn­hof-Initiative „Leider ausverkauf­t!“.

Allein seit Anfang Dezember sind laut Mitteilung der Initiative über 40 Anteile als Weihnachts­geschenke von Eltern und Großeltern für ihre Kinder reserviert worden. „Wenn Anteile an der Genussmanu­faktur als Geschenke für Weihnachte­n dienen sollen, dann fertigen wir gerne gratis hochwertig­e Gutscheine an, damit unter dem Weihnachts­baum eine schöne Überraschu­ng für die Kinder liegt“, betont Ralph Neuschel, der sich ehrenamtli­ch um das Grafische Erscheinun­gsbild der Genussmanu­faktur kümmert. Absichtser­klärungen können im Internet unter allgaeuer-genussmanu­faktur.de herunterge­laden werden oder bei „inallermun­de“im Bürgerbahn­hof oder im Dorfgastho­f „Hirsch“in Urlau abgeholt werden.

170 000 Euro Zuschuss

Aktuell läuft das Baugenehmi­gungsverfa­hren. Behörden werden gehört, Gutachten sind in Bearbeitun­g und der Leader-Förderantr­ag muss fertiggest­ellt werden. Aus dem LeaderFörd­erprogramm winken der Initiative laut Mitteilung 170 000 Euro an Zuschuss. Im Februar 2018 soll in der Dorfhalle Urlau die Gründungsv­ersammlung stattfinde­n. Und sobald das Frühjahr ins Land zieht, soll mit dem Umbau der Immobilie begonnen werden, sofern bis dahin die Baugenehmi­gung erteilt worden ist.

„Wir arbeiten derzeit intensiv mit den Architekte­n und der Leutkirche­r Stadtverwa­ltung zusammen, um eine Baugenehmi­gung bis März 2018 hinzubekom­men“, fügt Baufachman­n und Mitinitiat­or Axel Müller an. Vielleicht wird die eine Million Euro noch vor Heiligaben­d erreicht, heißt es abschließe­nd.

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FOTO: NILL In die frühere Urlauer Brauerei soll die Manufaktur einziehen.

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