Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Aufgehängter Tierkadaver ist identifiziert
Bei dem gehäuteten Lebewesen handelt es sich um einen Hasen – Todesursache steht fest
WANGEN - Das gehäutete Tier, das ohne Kopf und ohne Pfoten im Wangener Auwiesenweg gefunden wurde, ist ein Hase, wie sich jetzt herausgestellt hat.
Das Tier hing an einer Schnur unterhalb des Erba-Geländes. Eine Spaziergängerin fand es Anfang vergangener Woche und zeigte ihren Fund bei der Polizei an (die SZ berichtete). Das Tier wurde schließlich dem „Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt – Diagnostikzentrum“(STUA) in Aulendorf übergeben. Dort fand man heraus: Es handelt sich nicht, wie zunächst auch in Erwägung gezogen, um eine Katze, sondern, wie Bernd Schmidt vom Polizeipräsidium Konstanz formuliert, „nahezu mit Sicherheit“um einen Hasen. Deshalb sehe man von weiteren, tiefer gehenden Untersuchungen ab.
„Das Tier ist wohl sachgerecht geschlachtet worden. Es gab keine Hinweise darauf, dass es vorher gequält wurde“, beruhigt Schmidt. Als Fragezeichen hänge aber im Raum, wer einen geschlachteten Hasen an einen Baum hänge anstatt ihn zu essen. Dieses Fragezeichen kann zurzeit nicht aufgelöst werden. Weder auf „Täter“noch auf einen möglichen Besitzer des Tieres gebe es Hinweise. „Wir haben versucht, in der Kleingartenanlage jemanden festzustellen, dem das Tier gehört hat – das war nicht möglich“, so der Polizeisprecher. Auch Verdächtiges will keiner der unmittelbaren Anlieger beobachtet haben. Lediglich ein Zeuge habe sich aufgrund des Aufrufs in der SZ bei der Polizei gemeldet. „Das war jemand, der eine Katze vermisst hat. Das war aber schon länger her – es ergab sich kein direkter Bezug zum aktuellen Fall.“
Auch, so Schmidt weiter, hätten sich keine Fremdkörper in dem Hasen befunden – er handelte sich also nicht um einen Giftköder. Im Raum bleibt also nur noch eine Ordnungswidrigkeit stehen. Dies treffe dann zu, „wenn jemand, der den Hasen aufgehängt hat, ihn dort als Abfall entsorgen wollte“. Denn ein totes Tier müsse, sofern es nicht zum Verzehr gedacht sei, in eine Tierbeseitigungsanlage gebracht werden. „Wollte beispielsweise jemand aber den Hasen dort zum Trocknen aufhängen und später wieder abholen, wäre das keine Ordnungswidrigkeit.“Ohne den Besitzer ließe sich aber weder der eine noch der andere Verdacht weiterverfolgen.
Der Fund hatte in der Wangener Bevölkerung für Unsicherheit gesorgt. Im sozialen Netzwerk Facebook zeigten sich einige schockiert. Hundebesitzer und Eltern warnten sich gegenseitig, dem Tier nicht zu nahe zu kommen.