Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bau von Ikea in Memmingen beginnt im nächsten Jahr
Stadträte segnen Bebauungsplan für Projekt am Autobahnkreuz ab – Eröffnungstermin soll Ende 2019 sein
MEMMINGEN - Die Planungen für eine Ikea-Niederlassung samt Fachmarktzentrum am Memminger Autobahnkreuz schreiten voran. Mittlerweile hat der Stadtrat den entsprechenden Bebauungsplan mit 28 zu zehn Stimmen beschlossen. Die ersten vorbereitenden Arbeiten sollen laut Stadtverwaltung im kommenden Jahr beginnen. Ob der ursprünglich anvisierte Eröffnungstermin des Möbelhauses Ende 2019 zu halten ist, überprüft Ikea gerade.
Die Kritiker der Ikea-Pläne stören sich vor allem an den Fachmärkten. So begrüßt etwa die Industrieund Handelskammer (IHK) ausdrücklich die Ansiedlung eines Ikea-Einrichtungshauses. Denn dies würde den Einkaufsstandort Memmingen allgemein stärken. Dagegen sieht die Kammer in dem geplanten Fachmarktzentrum eine Gefahr für den Handel in der Altstadt. Die IHK lehnt vor allem den Verkauf von Bekleidung, Schuhen und Sportartikeln in den Fachmärkten ab. Um die Konkurrenz für die Innenstadt möglichst klein zu halten, hat die Stadt zweimal eine Verkleinerung der Fachmärkte mit Ikea ausgehandelt. Die Ikea-Pläne sehen Folgendes vor:
Allgemeines:
Das Einrichtungshaus wird 18 000 Quadratmeter groß. Es besteht aber die Option, das Möbelhaus auf 25 500 Quadratmeter zu vergrößern. Das Fachmarktzentrum umfasst 22 200 Quadratmeter. Ikea will über 100 Millionen Euro investieren. In Einrichtungshaus und Fachmärkten sollen 300 Arbeitsplätze entstehen. Der Konzern rechnet mit etwa 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr. Durch die Ikea-Ansiedlung wird das Memminger Einzugsgebiet von 260 000 auf 1,2 Millionen Menschen steigen.
Erschließung:
Ikea übernimmt sämtliche Erschließungskosten. Die Stadt beteiligt sich allerdings mit 50 Prozent am Umbau eines Kreisverkehrs an der Buxheimer Straße. Dies ist in einem sogenannten Durchführungsvertrag geregelt.
Verkehr:
Die Ein- und Ausfahrt erfolgt über die Europastraße. Dabei kann man auch direkt von der A 96 über eine neue Kreuzung auf den Ikea-Parkplatz fahren. Zudem werden die Europastraße und der Kreisverkehr an der Buxheimer Straße ausgebaut. In dem Turbokreisverkehr können Autos dann verschiedene Spuren nutzen. Unabhängig von der Ikea-Ansiedlung wird die Europastraßenbrücke über die A 96 von vier auf sechs Spuren verbreitert. Um die bereits bestehende Staugefahr am Autobahnkreuz zu mildern, soll die A-7Einfädelspur in Richtung Ulm verbreitert und verlängert werden. Ebenso die Ausfädelspur aus Richtung Ulm. Das Gleiche ist an der A 96 in und aus Richtung Lindau vorgesehen.
Parkplätze:
Für die Kunden werden 1200 ebenerdige Parkplätze angelegt, für die Besucher der Fachmärkte weitere 1900. Zudem muss Ikea einen externen Parkplatz mit 200 Stellplätzen bauen, den IkeaMitarbeiter an stark frequentierten Tagen nutzen können. Ferner soll mit einem Beobachtungssystem aufgezeichnet werden, ob die Parkplätze oft überbelegt sind. Die Daten sollen als Grundlage für den Bau eines möglichen Parkhauses dienen.
Marketing:
Ikea verpflichtet sich, Mitglied des Stadtmarketingvereins zu werden. Ebenso ist vertraglich festgeschrieben, dass der Konzern der Stadt im und vor dem Möbelhaus Präsentationsflächen für Werbezwecke zur Verfügung stellt. Zudem zahlt das Unternehmen der Stadt einen Geldbetrag für Marketingmaßnahmen.
Verbindung Ikea – Innenstadt:
Zwischen Ikea und der Innenstadt wird ein Shuttlebus eingerichtet.