Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Neustart mit Hypothek
Fußball-Drittligist VfR Aalen entledigt sich seiner Schuldenlast
AALEN - Die Nachricht war ein echter Schock für alle, die es gut mit dem Fußball-Drittligisten VfR Aalen meinen. Am 14. Februar dieses Jahres meldete der Verein von der Ostalb die sogenannte Planinsolvenz an und musste fortan gegen einen Abzug von neun Punkten ankämpfen.
„Seit Jahren kämpft der VfR Aalen mit defizitären Haushalten. Auch schon in der Zeit der 2. Liga gelang es den damals Verantwortlichen nicht, dem Prinzip ‚Bürgschaft und Kredite‘ ein Ende zu setzen“, mit diesen Worten begründete VfR-Präsidiumssprecher Roland Vogt den Gang in die Planinsolvenz. Die Last der Verbindlichkeiten in Höhe von 3,6 Millionen Euro und eine anstehende Steuerrückzahlung brachen dem Drittligisten zunehmend das Genick. Dieser Schritt der Vereinsführung bedeutete zeitgleich auch das Ende der Ära Berndt-Ulrich Scholz (langjähriger Präsident und Geldgeber des Vereins, d. Red.) beim Drittligisten. Mit ihm war eine Einigung, die eine Insolvenz womöglich verhindert hätte, nach intensiven Gesprächen gescheitert und der Unternehmer wandte sich komplett vom VfR ab. Sportlich bedeutete der Gang in die Planinsolvenz einen Abzug von neun Punkten. Diesen versuchten die Aalener Verantwortlichen zwar zu verhindern, scheiterten aber in allen Instanzen. Damit konnte der Drittligist seine Träume von einer möglichen Relegation um den Aufstieg in die 2. Liga abhaken. Dank einer Siegesserie hätte sich der Drittligist von der Ostalb diese Möglichkeit sportlich erspielen können. Doch nach dem Punktabzug blieb für die Aalener um Trainer Peter Vollmann nur die Erkenntnis, im Prinzip zweimal den Klassenerhalt in der 3. Liga geschafft zu haben. Dank der nun überstandenen Planinsolvenz, die in Summe nur vier Monate andauerte, konnte der VfR Aalen nach eigenen Angaben ohne Schulden in die neue Saison starten und steht nun im Mittelfeld der Tabelle der 3. Liga.