Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Eine lange Aufgabenliste
Leutkircher Verwaltung und Gemeinderat stehen vor sportlichem Programm.
LEUTKIRCH - Das Jahr 2018 dürfte für die weitere Entwicklung der Stadt Leutkirch besonders bedeutsam sein. Vor allem im Verkehrsbereich und im Zusammenhang mit der mehrfach schon auch im Gemeinderat diskutierten Zukunft der Innenstadt stehen mehrere gravierende Entscheidungen. Das zeigt auch eine Prioritätenliste der Stadtverwaltung auf, die noch im vergangenen Jahr vorgelegt worden ist.
Damit verbunden sind zwar auch zum Teil schon fest geplante Investitionen in Millionenhöhe, noch aber hat die Verwaltung den Entwurf für den Haushalt 2018 gar nicht im Gemeinderat eingebracht. In den vergangenen Jahren war das meist noch im Dezember erfolgt. Vorberatungen in der Haushaltsstrukturreform haben allerdings bereits stattgefunden. Da zumindest aber auch die Ortschaftsräte zu einzelnen Passagen des Haushalts angehört werden, dürfte endgültige Klarheit über den Stand der Kassenlage erst im März bestehen.
Erster Sitzungstermin des Gemeinderats im neuen Jahr ist der 22. Januar. Weitere 14 werden nach der aktuellen Sitzungsplanung folgen. Neun Mal wird das Gremium bis zu den Sommerferien zusammentreten, bis zu diesem Zeitpunkt sollen neben dem Haushalt weitere wichtige Punkte abgearbeitet sein.
Haushaltsansatz für Parkhaus
Ein großer Schwerpunkt werden Verkehrsthemen sein. Die öffentliche Debatte um Tempo 30 hat seit der letzten Gemeinderatssitzung vom 18. Dezember gezeigt, wie emotional große Teile der Bürgerschaft mittlerweile auf Verkehrsprobleme reagieren. So soll laut Prioritätenliste kurzfristig unter anderem der Komplex Verkehrsleitsystem/Beschilderung erledigt werden. Ausgaben von 400 000 Euro werden vorerst dafür veranschlagt. Für die Aufgabe „Parkhaus“sind 1,5 Millionen Euro aus dem Eigenkapital Stadtwerke veranschlagt. 1,7 Millionen Euro sollen für Radwege Haselburg, Herlazhofen und die Anbindung des Ferienparks ausgewiesen werden, dazu 100 000 Euro für Sofortmaßnahmen zur „Innenstadtattraktivierung“.
Mit 1,2 Millionen Euro ist der städtische Haushalt demnach noch bei der Abwicklung der Bahnsteigmodernisierung dabei, im Zuge der Elektrifizierung der Allgäubahn muss die Stadt für die Brücke Lanzenhofen mit 1,4 Millionen Euro Belastung rechnen. Allerdings hat das Land am Dienstag dafür auch einen Zuschuss in Höhe von 260 000 Euro in Aussicht gestellt. Generell wird dieses Bahnprojekt im Verlauf des Jahres den Verkehr in der Region stark beeinflussen, da wegen der Bauarbeiten von Ende März an bis September zwischen Leutkirch und Buchloe ein Schienenersatzverkehr mit Bussen organisiert werden muss. Debattieren muss der Gemeinderat aber auch noch über den Stand beim Thema Südumfahrung.
Große Investitionen wird die Stadt in den kommenden Jahren auch in die Bereiche Bildung und Stadtsanierung stecken. Fest verbucht sind bereits 1,2 Millionen Euro für den Ausbau der Bildungslandschaften am Hans-Multscher-Gymnasium. Auf 22 Millionen Euro summieren sich die Ansätze für alle auch mittelund langfristig anstehenden Arbeiten etwa bei der Stadtsanierung, der Modernisierung von Hallen in den Ortschaften oder auch für das geplante neue Feuerwehrhaus und den neuen Bauhof. Abgearbeitet sein soll diese weit in die Zukunft reichende Liste in den kommenden zehn Jahren. Nun schwimmt auch Leutkirch trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung nicht im Geld. Schon 2019 könnte der Fall eintreten, dass die noch vorhandenen Rücklagen aufgebraucht sind. Auch deswegen wird mit Spannung erwartet, wie sich die Stadt in der Steuerpolitik aufstellt.
Handel und Gewerbe sind wiederum in diesem Jahr besonders dabei gefordert, sich hübsch und attraktiv zu machen, wenn voraussichtlich zum Jahresende hin der Ferienpark Allgäu mit bis zu 5000 Übernachtungsgästen pro Tag seinen Betrieb aufnehmen wird. Einen festen Termin dafür gibt es noch nicht, da für den weiteren Baufortschritt der Verlauf des Winters ein entscheidender Faktor sein wird. Bislang rechnet der Konzern Center Parcs aber damit, auf jeden Fall in diesem Jahr mit der Großinvestition fertig werden zu können.
Zwei Termine aber können sich alle Leutkircherinnen und Leutkircher schon mal vormerken. Vom 14. bis zum 17. Juli wird das Kinderfest steigen. Und bald darauf wird vom 1. bis 12. August wieder das Altstadtsommerfestival folgen.