Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Vermüllte Wertstoffinseln stinken Anwohnern
Falsch entsorgter Müll wird vor allem an den Weihnachtsfeiertagen zum Problem
LEUTKIRCH - Essensreste, Elektronik und Plastik: An den Wertstoffinseln in Leutkirch türmt sich immer wieder Müll, der dort gar nicht hingehört. Denn die Container sind nur für Glas und Papier vorgesehen. Die Müllberge neben den Tonnen sind den Anwohnern und der Stadtverwaltung ein Dorn im Auge.
Auf Facebook macht eine Anwohnerin der Schubertstraße ihrem Ärger Luft und stellt einige Fotos in die Gruppe „Du weißt, dass du aus Leutkirch kommst, wenn...“. Darauf zu sehen sind zahllose Tüten, die mit Essensresten, Dosen und weiterem Müll gefüllt sind und neben den Papierund Glascontainern stehen. „So sah es über Weihnachten an den Containern gegenüber unseres Hauses aus“, schreibt die Leutkircherin zu den Bildern. Auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“erzählt die FacebookNutzerin, die nicht möchte, dass ihr Name in der Zeitung veröffentlicht wird, dass diese Probleme immer wieder vorkommen. „Am schlimmsten ist es an Feiertagen wie Weihnachten und Ostern. Dann türmt sich der Müll so richtig. Aber auch sonst passiert das regelmäßig“, sagt sie.
Kein Einzelfall
Dem Leiter des Bereichs Steuern und Abgaben bei der Stadt Leutkirch, Oliver Keller, ist das Problem bekannt. „Leider werden viele Wertstoffinseln immer wieder vermüllt. Das liegt an der Unvernunft einzelner Bürger“, ärgert er sich. Regelmäßig werden an einigen der insgesamt 19 Wertstoffinseln in Leutkirch Dinge abgestellt, die dort gar nichts zu suchen haben, sagt er. An den Containern in der Schubertstraße seien zuletzt zum Beispiel häufig Elektroschrott und Essensreste weggeworfen worden, berichtet die Anwohnerin. Inzwischen würden sogar Ratten um das Haus ihrer Familie schleichen. Sie mutmaßt, dass das eine Folge des Mülls ist.
Um dem Problem an den Containern entgegenzuwirken, hat die Stadtverwaltung eine tägliche Reinigung beauftragt. „Wenn aber, wie jetzt an Weihnachten, Wochenende und Feiertage aneinandergereiht sind, wird nicht gereinigt. Somit kommt es zu diesen unschönen Anhäufungen von Abfall aller Art“, erklärt Keller.
„Tonnen versetzen“
Auch die Facebook-Nutzerin sieht keine Schuld bei der Stadt. „Der Müll wird ja regelmäßig abgeholt. Aber sobald der alte Müll weg ist, stellen irgendwelche Leute neuen hin“, ärgert sie sich. Für sie ist klar, dass sich bei der Wertstoffinsel an der Schubertstraße etwas ändern muss.
„Am liebsten wäre es mir, wenn die Container einfach wegkommen“, sagt sie. Die Anwohnerin hat auch einen Vorschlag, wo die Container-Station stattdessen stehen könnte. Für sie wäre in der Nähe der Künkelinstraße ein geeigneter Ort. „Dort sind zwei Geschäfte und beinahe keine Anwohner, die durch die Container gestört werden könnten“, erklärt sie.
Für Oliver Keller ist das aber keine Lösung. „Soziale Kontrolle spielt bei den Wertstoffinseln eine ganz wichtige Rolle“, sagt er. Würde man die Insel an einen abgelegenen Ort, ohne Kontrolle durch Anwohner, stellen, wäre diese noch schlimmer vermüllt, da ist sich Keller sicher.