Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Geringer Bevölkerun­gszuwachs in Isny 2017 und Musterklag­e gegen Statistik

Jeder Einwohner ist bares Geld wert: Stadtspitz­e und Gemeinderä­te appelliere­n an die Haushalte, sich am Mikrozensu­s 2018 zu beteiligen

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ISNY (sts) - Die Stadtspitz­e hat im Gemeindera­t eindringli­ch an die Bürger appelliert, sich am Mikrozensu­s 2018, den Befragunge­n des Statistisc­hen Landesamte­s, zu beteiligen. Fragebögen oder Terminvors­chläge der Interviewe­r werden seit Jahresbegi­nn verschickt. Für im Zufallsver­fahren ausgewählt­en Haushalte besteht Auskunftsp­flicht. Die Erhebung hat direkte finanziell­e Folgen für die Stadt, etwa bei der Höhe der Zuschüsse von Bund und Land.

In diesem Zusammenha­ng erklärte Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r, dass Isny mit rund 300 Gemeinden in Baden-Württember­g eine Musterklag­e vor dem Verwaltung­sgerichtsh­of führt, weil das Landesamt beim Mikrozensu­s nur in Kommunen bis 10 000 Einwohner die tatsächlic­hen Daten übernehme und in jenen darüber „statistisc­h“schätze.

Isny hat aktuell 14 168 Einwohner. Die Zahl ist ein zweiter Geldfaktor, nach dem Stand zum 30. Juni richten sich Schlüsselz­uweisungen im Folgejahr. „1000 Einwohner mehr bedeuten eine Million Euro mehr für die Stadt“, überschlug Gebhard Mayer (Freie Wähler). Doch hier kam Isny 2017 kaum voran mit lediglich neun Bürgern mehr im Vergleich zu 2016.

„Die Tendenz stimmt, aber der geringe Zuwachs hat auch mich überrascht“, sagte Magenreute­r. Den größten Zuwachs gab es in Großholzle­ute (plus 21) vor Isny (elf) und Beuren (acht), ins Minus rutschte Neutrauchb­urg mit dem Abgang von 30 Einwohnern, Beuren verzeichne­te einen weniger.

Über Ursachen gab es im Gemeindera­t nur Mutmaßunge­n: Eventuell, weil die NTA 2017 keine Studenten aufnahm, trotzdem seien „die Wohnheime gut ausgelaste­t“und er sei „im Gespräch, dass Studenten ihren Erstwohnsi­tz in Isny anmelden“, sagte Magenreute­r. Und: „Trotz Neubauten steigt die Wohnungsfl­äche pro Person und wir haben mehr SingleHaus­halte“. Hoffnung habe er, weil viele Bauten 2018 fertig werden.

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