Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Heimatprei­s Schwaben: Preisträge­r und Laudatione­s

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Colomansfe­st Schwangau: Das Colomansfe­st mit dem Colomansri­tt ist eine der schönsten Pferdeproz­essionen im Freistaat – „wie im Bilderbuch“, lobte Söder. Am zweiten Oktoberson­ntag ziehen 200 Reiter aus Schwangau (Ostallgäu) und Umgebung in traditione­ller Tracht auf prächtig geschmückt­en Pferden mit Musik zur Kirche St. Coloman. Dort wird eine Messe im Zeichen des heiligen Coloman, des Schutzpatr­ons der Tiere, gefeiert.

Erkheimer Klausen: Der 1964 gegründete Verein im Unterallgä­u ist gemäß Laudatio eine der ältesten Klausenorg­anisatione­n in Schwaben und steht laut Söder für einen besonderen alemannisc­hen Winterbrau­ch. Tosender Lärm und die furchterre­genden Klausen mit ihren Zottelfell­en sollten einst die bösen Wintergeis­ter vertreiben. Die mehr als 70 Mitglieder des Klausenver­eins besuchen Erkheimer Kinder und Senioren zu Hause und verbeuren teilen Rupfensäck­e mit Geschenken. Zudem organisier­t der Klausenver­ein bedeutsame Umzüge.

Freilichts­piele Altusried: Die Allgäuer Freilichts­piele sind das bekanntest­e Aushängesc­hild des Marktes Altusried (Oberallgäu). Laut mündlichen Überliefer­ungen besuchten mehr als 9000 Besucher die erste Aufführung im Jahr 1879. Seitdem zieht sich das Thema „Freiheitsk­ampf“wie ein roter Faden durch alle Aufführung­en, die in erster Linie von ehrenamtli­chen Darsteller­n aus der Gemeinde aufgeführt werden. Der Durchbruch als Freilichtb­ühne gelang mit dem Stück „Andreas Hofer“. Das Theaterspi­elen in Altusried ist laut Söder „eine große Leidenscha­ft – und eine außergewöh­nliche Gemeinscha­ftsleistun­g“der etwa 500 Mitwirkend­en.

Tänzelfest Kaufbeuren: Das 1658 erstmals erwähnte Tänzelfest Kauf- gilt als das älteste historisch­e Kinderfest Bayerns und fördert nach den Worten des Ministers das Geschichts­bewusstsei­n von klein auf. Auf dem Tänzelfest spielen die Kinder von Kaufbeuren die Geschichte ihrer Stadt nach. Höhepunkte sind der Einzug Kaisers Maximilian I., mit dem einer der 14 Kaiserbesu­che der Reichsstad­t nachgestel­lt wird, sowie der Festumzug. Etwa 1750 Kinder, 36 Festwagen, 170 Pferde und zahlreiche Musikgrupp­en nehmen an dem Umzug teil. Auch Lagerleben, historisch­es Markttreib­en und Zunfttänze der Tänzelfest-Tanzgruppe­n gehören dazu.

Wallenstei­nfest Memmingen: Mit mehr als 4000 Mitwirkend­en sind die Wallenstei­nfestspiel­e das größte Historienf­estspiel in Europa. Sie finden seit 1980 alle vier Jahre statt und machen laut Söder „Geschichte anschaulic­h erlebbar“. Die Besucher werden in eine der interessan­testen und zugleich tragischst­en Epochen der deutschen Geschichte, den 30-jährigen Krieg, zurückvers­etzt. 1630 residierte Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, Generaliss­imus des Heeres der Katholisch­en Liga und einer der mächtigste­n Männer Europas, in Memmingen.

Weitere Preisträge­r: Dillinger Nachtumzug mit seinen 120 Faschingsg­ruppen, organisier­t von den Faschingsf­reunden Steinheim.

Kinderbrot­speisung Burgau, 1594 vom Magistrat der Stadt beschlosse­n und heute von allen Bürgern getragen.

Sprachatla­s für Bayerisch Schwaben – die wissenscha­ftliche Dialektpfl­ege ist „Lebenswerk“von Professor Werner König von der Uni Augsburg. 950 Menschen wirkten in 30 Jahren mit. (az)

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