Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Leutkirch holzt ab!“
Zum Artikel „Flutmulde mit Buschgürtel“(SZ vom 5. Februar):
Wie bekannt, wurde kürzlich der Grüngürtel südlich der Siedlung „Isny Ost“radikal abgeholzt beziehungsweise „zurückgeschnitten“, wie es die Stadt ausdrückt. „Zuletzt“, so wird die Stadtverwaltung zitiert, „sei die Flutmulde ‚nicht mehr funktionsfähig‘ gewesen, weil die Flächen vermehrt als illegale Grüngutdeponie oder privater Lagerplatz genutzt und teilweise auch bepflanzt worden seien“. Soll das heißen, die Anwohner seien selbst schuld, dass der vormals dichte Grüngürtel jetzt auf einige wenige Büschchen und Bäumchen reduziert wurde?
Als Anwohner gehören auch wir zu den Betroffenen. Und nein, wir haben unser Grundstück nicht auf den städtischen Grund ausgedehnt, wie es in manchen Fällen vorgekommen ist. Vor unserem Grundstück befand sich ein dichter, hochgewachsener Buschund Baumgürtel. Von diesem ist nichts mehr übrig. Nicht ein einziger Baum, nicht ein einziger Busch konnte den städtischen „Pflegemaßnahmen“entgehen. „Leutkirch blüht auf!“– wie sehr, das zeigt ein Vergleich des Ist-Zustands mit dem Google-Earth-Kartenausschnitt.
Die Planungen aus dem Jahr 2006 sahen vor, dass der Hochwasserschutzdamm an der Stelle des Grüngürtels errichtet wird und die dortigen Büsche und Bäume weichen müssen. Die Anwohner erzielten damals mit der Stadt eine sehr zufriedenstellende Übereinkunft: Der Wall wurde in Richtung unserer Grundstücke verlegt und der Sickergraben zur Ableitung des Dachregenwassers durch ein Rohr ersetzt. Die Anwohner beteiligten sich an den Kosten. So konnte der Grüngürtel im Bereich unserer Häuser vollständig erhalten werden. Und nun? Nun wurde dieser Grüngürtel weitestgehend abgeholzt. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit von Anwohnern und Stadtverwaltung aus dem Jahr 2006 wurden innerhalb von Tagen im Wortsinne „plattgemacht“. Was wir von der Stadt jetzt erwarten, ist eine Präzisierung der Aussage, dass es „zu den erhaltenen Buschgruppen und Bäumen teilweise wieder Neuanpflanzungen“geben werde. Wo, in welchem Zeitraum und in welchem Umfang – das ist es, was uns interessiert.
Günter Heißenbüttel, Leutkirch
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