Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ravensburg bekommt noch einen Blitzer
In der Jahnstraße wird künftig dauerhaft die Geschwindigkeit des Verkehrs gemessen
RAVENSBURG - In der Stadt Ravensburg wird es bald einen weiteren stationären Blitzer geben. Die Anlage soll in der Jahnstraße auf Höhe Mercedes Benz stehen. Der städtische Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss hat gestern seine Zustimmung dazu gegeben. Die veranschlagten Kosten: 47 000 Euro.
Derzeit hat die Stadt insgesamt fünf stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen und ein mobiles Messgerät. Die fest installierten Blitzer stehen im Stadtgebiet in der Wangener Straße, der Gartenstraße und der Schussenstraße sowie in den Ortschaften Untereschach und Bavendorf. Im vergangenen Jahr hat die Stadt damit eigenen Angaben zufolge 306 652 Euro eingenommen. 19 671 Fälle hat es gegeben. Statistisch gesehen wird also jede halbe Stunde ein Fahrer von den stationären Anlagen geblitzt.
Wie Pressesprecher Alfred Oswald mitteilt, waren es im Jahr davor noch 26 582 Delikte, bei denen die zugelassene Geschwindigkeit überschritten wurde. Das entsprach drei Rasern pro Stunde. Der Rückgang sei insbesondere auf die „Gewöhnungsphase“bei den Anlagen in der Schussenstraße und Gartenstraße zurückzuführen, so Alfred Oswald. Die Entwicklung sei erfreulich, sagt er: „Die Anlagen erzielen ihre Wirkung, dass tatsächlich auch langsamer gefahren wird.“
Stadt informiert über die Einsatzorte des mobilen Blitzers
Das mobile städtische Gerät wird an etwa 20 Tagen im Monat eingesetzt. Hinzu kommen Verfahren aus Messungen der Polizei: etwa 1000 bis 1500 pro Jahr. „Die Einsatzorte werden ganz wesentlich auch danach festgelegt, wo Bürgerbeschwerden über zu schnelles Fahren in Wohngebieten herkommen“, informiert Alfred Oswald. Die Stadt gibt für jeden Monat eine Liste heraus, wo das mobile Messgerät in den folgenden Wochen zum Einsatz kommt. Die mobilen Messungen von Stadt und Polizei ergaben im vergangenen Jahr in Summe 23 915 eingeleitete Verfahren. Die Höhe der Verwarn- und Bußgelder lag hier laut Stadt bei 719 155 Euro. Addiert man die Einnahmen aufgrund der stationären Blitzer hinzu, ergeben sich für das Jahr 2017 Gesamteinnahmen von über einer Million Euro.
Und die Zahl könnte sich bald weiter erhöhen: Denn in Kürze wird auch in der Jahnstraße dauerhaft geblitzt. Die Geschwindigkeitsmessanlage, die Teil des Lärmaktionsplans ist, wurde vor sechs Jahren schon einmal vom Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss beschlossen. Einen klaren Auftrag des Gemeinderats gibt es folglich schon. Wegen technischer Gründe verzögerte sich die Installation aber. Nun soll eine verbesserte Messtechnik dafür sorgen, dass auch von der Straßenseite aus – in der Garten- und Schussenstraße stehen die Geräte auf einer Mittelinsel – gute Ergebnisse erzielt werden.
Zusätzlich zu dem neuen Blitzer wird in der Jahnstraße ein elektronisches, beleuchtetes Verkehrsschild errichtet, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigt. Tagsüber gilt an der Stelle Tempo 50, bei Nacht dürfen nur 30 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Die angenommenen Kosten für die Geschwindigkeitsmessanlage betragen 42 000 Euro, für das Schild fallen vermutlich rund 5000 Euro an.
Stadträte wünschen sich weitere Blitzanlagen
Der Ausschuss beschloss das Vorhaben mit einer Gegenstimme. Bei der Diskussion wies Stadtrat Wilfried Krauss von den Bürgern für Ravensburg darauf hin, dass es in der Wangener Straße angesichts des hohen Verkehrsaufkommens einen zweiten Blitzer geben sollte. Laut Stadt werden dort 30 000 Fahrzeuge am Tag gezählt. Und auch Oliver Schneider (FDP) wünschte sich mehr Kontrollen – und zwar in der Burgstraße und Marktstraße.
CDU-Mann Rudi Hämmerle bat die Verwaltung darum, auch dass Tempo-30-Schild in der Schussenstraße bei Nacht zu beleuchten. „Das wird einfach übersehen“, meinte er.